„Mehr Linux — mehr Freiheit“ – mit diesem Slogan wirbt die SPD-Politikerin Monica Lochner-Fischer auf einem Plakat für die bayerische Landtagswahl 2003. Nun fühlt sich Microsoft durch das Plakat „politisch angegriffen“, berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“.
Der Streit geht auf die Entscheidung des Münchner Stadtrats zurück, die über 14.000 eigenen Rechner mit Linux statt bisher Windows auszustatten. Microsofts Sprecher Hans-Jürgen Croissant erklärte gegenüber dem Magazin: „Unsere 1100 Mitarbeiter, von denen viele im Wahlkreis von Frau Lochner-Fischer wohnen, werden damit im Grunde als unwillkommen hingestellt“. Er lädt die Politikerin ein „uns zu besuchen und zu erklären, was sie gegen Microsoft hat“.
Diese wiederum beteuert, man habe Microsoft-Mitarbeiter „nicht persönlich angreifen“ wollen. Diese könnten sich aber trotzdem „mit ihrer Firma auseinandersetzen, die sich in der Vergangenheit wenig offen gezeigt hat“, wird die SPD-Politikerin zitiert.
Auf ihrer eigenen Site erklärt die Programmiererin, dass die Entscheidung der Stadt München für Linux keine Entscheidung für eine bestimmte Firma gewesen sei, sondern für eine bestimmte Art eines Betriebssystems, das Hersteller-unabhängig ist. „Eine Entscheidung für Windows wäre dagegen automatisch eine für die Firma Microsoft gewesen“, so Lochner-Fischer weiter. Im Jahre 2004 werde München den Auftrag für den Einsatz von Linux ausschreiben: „Theoretisch könnte Microsoft sich darum auch bewerben“.
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