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Übernahmeangebot für PeopleSoft ein Zeichen für Oracles Schwäche

Selbst wenn Oracle mit dem Aufkauf von PeopleSoft Erfolg hat, wird das Unternehmen sich in den kommenden Jahren noch einer weiteren Herausforderung stellen müssen, und diesmal von Seiten eines Erzrivalen: Microsoft.

Der Software-Riese hat in den letzten Jahren durch den Aufkauf von Great Plains Software (USA) und Navision (Europa) seine Bemühungen verstärkt, eine erfolgreiche Abteilung für Unternehmensanwendungen aufzubauen. Auch wenn Microsoft verglichen mit dem entsprechenden Geschäftsbereich bei Oracle bislang weniger als ein Fünftel des Umsatzes generiert, plant das Unternehmen doch, in den kommenden zwölf Monaten über $ 2 Mrd. zu investieren, um seinen Business Solutions-Bereich nach vorne zu bringen.

Beim Datenbanken-Geschäft zehren inzwischen Microsoft, IBM und Open-Source-Alternativen an Oracles Marktanteil bei preiswerten Systemen. „Oracle hat Marktanteile an preiswerte Alternativen oder Kombiprodukte von Microsoft und IBM verloren“, so eine am Montag von Thomas Weisel Partners herausgegebene Studie.

Mit PeopleSoft hätte Oracle einen wesentlich größeren Anteil am begehrten Markt der mittelständischen Unternehmen, der als einer der wenigen Wachstumsmärkte bei Unternehmens-Software betrachtet wird. „Das Übernahmeangebot für PeopleSoft ist vor allem der Versuch, Kunden und Marktanteile zu gewinnen“, so IDC-Analyst Henry Morris. Auch Microsoft hat kleine und mittelständische Unternehmen ins Visier genommen, ebenso wie Markführer SAP und Spezialisten für CRM-Software wie Siebel.

Wenn man die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung im Software-Bereich betrachtet, machen diese Bemühungen um Kunden für Unternehmensanwendungen durchaus Sinn – besonders für einen Anbieter wie Oracle, der an langfristige Kunden gewöhnt ist.

„Wenn man einen Anwendungskunden erst einmal gewinnen konnte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, ihn für die nächsten 15 bis 20 Jahre halten zu können“, so Shepherd. „Man kann ihnen Dienstleistungen, Wartung und Zusatzprodukte verkaufen. Das ist eine lange sprudelnde Umsatzquelle.“

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ZDNet.de Redaktion

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