In Australien werden IP-VPN-Dienste von Telstra, Optus, Primus und verschiedenen First- und Second-Tier-ISPs angeboten. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg liegt in der Zuverlässigkeit der angebotenen Dienste, und daher werden die meisten Anbieter gewillt sein, ihre IP-VPN-Dienste mit Service Level Agreements (SLAs) abzusichern.
Aber Vorsicht: Es ist zwar leicht, einen Anbieter dazu zu bewegen, ein bestimmtes Niveau an Performance zu garantieren. Sollte dieses Niveau aber nicht in der Lage sein, die Performance der Anwendungen aufrecht zu erhalten, ist dies auch nicht besonders hilfreich. Vor allem Sprach- und Videoanwendungen benötigen Latenzzeiten im Bereich von Zehntel Millisekunden, wobei man auch den Verarbeitungsaufwand nicht außer Acht lassen darf, der zur Ver- und Entschlüsselung von VPN-Paketen erforderlich ist.
Mit dem Ziel, den ganzen Prozess zu vereinfachen, haben viele Anbieter – vor allem diejenigen, die globale IP-VPNs anbieten – MPLS (Multi-Protocol Label Switching) eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Methode zur „Etikettierung“ von Datenpaketen, die es den Anbietern erlaubt, bestimmten Arten des Netzwerk-Traffics Priorität zu verleihen. MPLS ermöglicht es, Quality-of-Service-Garantien zu geben, und beseitigt damit die Performance-Mängel, unter denen IP-basierte VPNs leiden können. Es ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn jedes Stück des Glasfaserkabels, vom Ursprungs- bis zum Bestimmungsort, auch dem Anbieter selbst gehört.
„Unser Schwerpunkt liegt auf der Hochperformance für IP-VPNs, und MPLS erlaubt es uns, dem Kunden Service-Klassen anzubieten und seine Anwendungen im Netzwerk zu priorisieren“, so Richard Knott, Managing Director für den australisch-asiatischen Raum beim weltweiten Netzwerkanbieter Equant.
„In der alten Infrastruktur war es relativ kompliziert, neue Standorte [in einem WAN] einzurichten, denn dies hatte kaskadierende Auswirkungen auf andere Teile des Netzwerks. Bei einem IP-VPN geht es dabei aber wirklich nur darum, IP-Adressen in das VPN zu laden und den Access-Port zu erweitern. Bei den Gesprächen mit den Kunden hat sich dies als sehr starkes Argument erwiesen, vor allem wenn diese Kunden mit Fusionen und Akquisitionen zu tun haben.“
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