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Oracle Deutschland will auf Peoplesoft-Kunden zugehen

„Wir werden noch in dieser Woche auf Peoplesoft-Kunden zugehen, um die Verunsicherungen durch die Gerüchte der letzten Zeit aus der Welt zu schaffen“ – mit diesen Worten kündigte der Chef von Oracle Deutschland, Rolf Schwirz, die nächsten Schritte der deutschen Niederlassung im Rahmen der geplanten Peoplesoft-Übernahme an. Wie groß der eigene Marktanteil nach einer eventuellen Übernahme hierzulande sein würde, vermochte Schwirz nicht zu sagen.

Er sei trotz der aktuellen Schwierigkeiten „vollkommen optimistisch“, was die Übernahme angehe, und habe „vollen Respekt und Vertrauen“ zum Vorstand in Amerika, so der Vorsitzende der Geschäftsführung weiter. Massiv mit dem Thema beschäftigen wolle er sich aber erst, wenn der Deal unter Dach und Fach sei.

Mit dem Verlauf des am 31. Mai abgelaufenen Geschäftsjahres zeigte sich der Vorstand trotz der aktuellen Krise zufrieden: Man habe die Erwartungen erfüllt. Bekanntlich ging der Umsatz weltweit um zwei Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar zurück, der Gewinn kletterte um vier Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Hierzulande seien die Einnahmen leicht um zwei Prozent von 435 auf 446 Millionen Euro gestiegen. „Und das, obwohl die Kapazität im Consulting-Bereich massiv herunter gegangen ist“, so Schwirz weiter. Zunächst habe man in diesem Bereich die Viertage-Woche eingeführt, danach aber doch ein Drittel der Mitarbeiter entlassen müssen. Die Personalmaßnahmen sollen bis Ende August abgeschlossen sein – statt 1600 hat Oracle Deutschland dann knapp unter 1400 Mitarbeiter.

Es habe sich jedoch nicht um einen „lieblosen Personalabbau“ gehandelt, so Schwirz weiter. Vielmehr sei ein Großteil der Angestellten bei Oracle-Partnern untergekommen. Derzeit sei Oracle Deutschland dabei, das Consulting-Geschäft „total umzubauen“. Dabei spart das Unternehmen nicht an Selbstkritik: „Wir waren bisher viel zu stark auf uns selbst und nicht auf den Kunden bezogen“, gestand der Vorstand in München ein. Künftig soll es im Consulting-Bereich drei Säulen geben: Neben den eigenen Mitarbeitern würden die Oracle-Partner eine stärkere Rolle spielen. Außerdem werde ein Teil des Geschäfts an „Software Services India“ ausgelagert – eine Abteilung des Oracle-Imperiums, die sich besonders durch eine erhöhte Effizienz auszeichne: Ein Consultant würde inklusive Lohnnebenkosten und Infrastruktur auf dem Subkontinent mit 10.000 Dollar zu Buche schlagen – ein Bruchteil dessen, was für die gleiche Arbeit in Deutschland aufgebracht werden müsse.

Dennoch schloss der deutsche Geschäftsführer einen weiteren Personalabbau in Deutschland bis auf weiteres aus: „Die Mitarbeiterzahl von 1400, die wir Ende August erreichen, wollen wir auch halten“, so Schwirz. Fürs laufende Jahr zeigte sich der Geschäftsführer „vorsichtig optimistisch“: Die Kunden würden nicht mehr auf der Bremse stehen, einige CIOs seien im dritten Jahr der Krise nun auch bereit, heilige Kühe zu schlachten und dadurch Oracle zu mehr Umsatz zu verhelfen. Konkrete Umsatz- und Margenziele für Deutschland wollte der Vorstand aber nicht nennen.

ZDNet.de Redaktion

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