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Kühne und Nagel bringt Transpondertechnik auf Tour

Bei Logistikern dreht sich alles um den gesicherten Warenübergang. Tags zeichnen die Verpackungen aus, nur in Einzelfällen die Ware selbst: Paletten, Container, Waggons und Kartons zum Beispiel.

Die Detectis GmbH gehört ebenfalls zum Licon-Team. Das Unternehmen besteht seit September 2000 und das Unternehmensziel ist die Entwicklung, Vermarktung und Produktion von Systemen zur Ortung, Navigation und Identifizierung von Gütern, Fahrzeugen oder Personen. In diesem Monat bringt die Firma einen Langwellen-Empfänger auf den Markt, der etwa so groß ist wie ein Handheld. Er lässt sich im Container platzieren und eine Außenantenne ist unnötig. Somit lassen sich die Behälter problemlos stapeln.

Der allgemeine Vorteil von Loran C, ein terrestrisches Langwellenverfahren im 100-Kilohertz-Bereich, besteht laut Pracht darin, dass es die Infrastruktur bereits gibt und sie wesentlich preisgünstiger wäre als Satelliten-Navigation. Flugzeuge sind mit einem Loran-C-System für den Fall ausgestattet, dass die Satellitenkommunikation ausfällt. In den USA aber besteht bereits ein großes Interesse daran, das Loran-C-Netz zu modernisieren und auszubauen. Die Norweger würden es am liebsten abschaffen, so Pracht.

Zu den Licon-Mitgliedern gehört aber auch das Dienstleistungsunternehmen Papergate (Merbeth & Bossert), das Formularsysteme entwickelt. Zum Beispiel geht es um RFID-Lieferscheine, die auch bei leichter Beschädigung noch lesbar sind.

Ein veritables Interesse zeigen zudem Versicherungen wie die Allianz. „In diesem Jahr hatten wir schon zwei schwere Überfälle auf Lastwagenfahrer“, erzählt Pracht. Transponder könnten dazu beitragen, etwa die Personengefährdung herabzusetzen. Zum einen lässt sich die mit Funkchips gesicherte Ware jederzeit verfolgen. Zum anderen sind aber Lastwagen und Container von innen sicherbar und etwa nur über einen Code aus der Zentrale zu öffnen. Ein Überfall wäre demnach von vornherein zwecklos. Auch dem unerlaubten Kopieren der Ware und dem Schmuggeln ständen neue Hindernisse im Weg.

Das technische Herz der Licon-Lösung ist ein Rechenzentrum, das sämtliche Kommunikationsformen nutzen kann: Dect für die Mobiltelefone, Wireless, GSM, GPRS, Bluetooth, Festnetze, CB-Funk, POS-Funk für Polizei und Katastrophenschutz beispielsweise und künftig UMTS. Im Endausbau soll es sich um ein virtuelles globales Rechenzentrum handeln, das als Router fungiert. Bis jetzt allerdings bereitet Siemens in Fürth erst einmal Referenzprojekte vor.

Obwohl diese noch fehlen, ist Licon auch für den RFID-skeptischen SBS-Fachmann Büscherl der richtige Weg, die Chancen der Transpondertechnik bekannt und nutzbar zu machen. Denn das Angebot einer technischen Infrastruktur und neuer Gerätschaften beweise die Machbarkeit. Der Verbund aus Logistikern, IT-Unternehmen und Versicherung dagegen garantiere die praktische Anwendbarkeit.

Wal-Mart derweil will noch in diesem Jahr Lesegeräte aussuchen, die den Produktcode verstehen, den das Auto-ID-Center der Massachusetts Institute of Technology (MIT) zur Spezifikation vorgeschlagen hat. Kontakte zwischen Licon und Auto-ID Center bestehen übrigens noch nicht.

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ZDNet.de Redaktion

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