Bislang war nur Insidern bekannt, dass Sun wenigstens in einer Sache seinem Erzrivalen Microsoft eine Nasenlänge voraus war: Noch vor den Redmondern hat die Firma von Scott McNealy die umstrittene Lizenzvereinbarung mit SCO über den Einsatz von Unix unterzeichnet. Das bestätigten nun sowohl Sun als auch SCO. Sun gilt als Nummer eins der Unix-Server-Anbieter.
Den Deal zwischen SCO und Microsoft hatten beide Parteien im Mai lautstark bekannt gegeben. Der Redmonder Anwalt Brad Smith teilte damals mit, man werde die Lizenz dazu einsetzen, Services für Unix anzubieten sowie die Interoperabilität mit der eigenen Software mit Unix-Produkten zu gewährleisten. Was folgte war ein weiterer Aufschrei der durch SCOs Aktivitäten aufgeschreckten Linux-Gemeinde.
Weniger lautstark war Sun mit seinem Abkommen verfahren. Und das obwohl es eine wichtige Erweiterung der bestehenden Nutzungsrechte bedeutete. Insider erklärten gegenüber CNET, nur so habe Sun seine Solaris-Version für Intel-Chips fertig stellen können. Der Vertrag sei bereits im Februar unterzeichnet worden, also wenige Wochen, bevor SCO Klage gegen IBM wegen Lizenzverstoß eingereicht hat. Man beanspruchte die Rechte an dem von Big Blue eingesetzten Unix. Dieses begründet sich laut SCO-Chef Darl McBride aus einem Vertrag mit Novell aus dem Jahre 1995.
Dem jedoch nicht genug: SCO räumte Sun im Zuge der nun bekannt gewordenen Lizenzvereinbarung die Option auf den Erwerb von insgesamt 210.000 SCO-Aktien zum Kurs von jeweils 1,83 Euro ein. Heute wollten weder SCO noch Sun einen Kommentar dazu abgeben. Es steht aber zu vermuten, dass die Beziehung von Sun und SCO enger und möglicherweise absichtsvoller ist, als bislang auch nur erahnt werden konnte.
Zur CeBIT, also wenige Tage nachdem SCO seine Klage gegen IBM eröffnet, setzte Sun noch voll auf Verschleierung. In Hannover erklärte Sun-Deutschlandchef Helmut Wilke gegenüber ZDNet: „SCO hat uns bescheinigt, dass wir clean sind. Wir haben keine Rechte verletzt.“ Gerhard Schlabschi, Marketingmanager von Sun und Linux-Experte des Unternehmens, fügte hinzu, dass Sun sein Unix zunächst von Berkley, später von AT&T bezogen habe. Man brauche also gar keine Lizenz. Ähnlich äußerten sich auch amerikanische Vertreter des Unternehmens.
Diese Verschleierungstaktik wirft auch ein völlig neues Licht auf die Entscheidung Suns, die Entwicklung eines eigenen Linux einzustellen und stattdessen auf Red Hat- und Suse-Distributionen zurückzugreifen. John Loiacono, Vice President von Suns Operating Platforms Group, erklärte Ende März, anstelle der eigens entwickelten Distribution werde man ähnlich wie die Konkurrenten IBM, Dell oder Hewlett-Packard je nach Kundenwunsch eine Fremd-Distribution aufspielen. Da SCO auch das Recht auf Linux für sich in Anspruch nimmt – McBride behauptet steif und fest, weite Teile des Linux-Kernels seien schlichtweg aus dem Unix-Kernel geklaut – lässt sich in dieser Beziehung noch viel Überraschendes erwarten.
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