Categories: Unternehmen

EAI-Anbieter Vitria setzt auf Collaborative Applications

Große Infrastrukturanbieter wie IBM und Bea sowie ERP-Giganten SAP und Peoplesoft machen mit Integrationslösungen den klassischen EAI-Anbietern das Leben schwer. Wie sich der EAI-Spezialist Vitria den Herausforderungen stellt, erklärt Suresh Chandrasekaran, Senior Director Product Management bei Vitria, im Gespräch mit ZDNet-Autor Bernd Seidel.

ZDNet: Für Craig Conway, CEO von Peoplesoft, ist der Middleware-Markt bereits tot. Wie lange wird EAI-Software noch ein eigenständiger Markt sein?

Chandrasekaran: Auch wir gehen davon aus, dass der traditionelle Markt für Enterprise Application Integration nicht mehr lange als eigenständiges Segment existieren wird. Zu traditionellem EAI zählen wir im Wesentlichen Basistechniken, die Aufgaben wie Connectivity und Messaging erledigen, also Produkte, die dafür sorgen, dass sich Daten von dem einen in ein anderes System sicher übertragen lassen und zusätzlich noch Transformationswerkzeuge für das Datenmapping bieten.


Suresh Chandrasekaran, Vitria

Der eigenständige Markt wird deshalb verschwinden, weil diese Aufgaben bereits heute zum Standardumfang von Integrations-Plattformen gehören – alle namhaften Anbieter wie Bea, Tibco, IBM, Webmethods etc. haben entsprechende Tools in ihrem Portfolio.

ZDNet: Die Suiten der genannten Hersteller sind sehr umfangreich, was davon genau ist aus Ihrer Sicht Standard?

Chandrasekaran: Dazu gehören beispielsweise Connectoren und Adapter mit denen sich die unterschiedlichsten ERP-, Host- und CRM-Anwendungen sowie Datenbanken und Middleware-Systemen wie etwa MQ Series koppeln lassen. Das liefert heute jeder EAI-Anbieter. Auch Application Server und die Unterstützung von Webservices hat mittlerweile jeder führende Hersteller im Angebot oder zumindest für das laufende Jahr angekündigt.

Als Standard bezeichnen wie weiterhin Adapter für die Java Connector Architecture (JCA) genauso wie der Support der von Java Message Services (JMS). Unbestritten ist allerdings, dass diese technischen Komponenten gebraucht werden, aber es ist kein eigener Markt mehr.

ZDNet: Auch Open-Source-Lösungen machen den EAI-Herstellern zusätzlich Konkurrenz.

Chandrasekaran: In der Tat. Es gibt mittlerweile sehr ordentliche Web- und Application Server und auch Portale aus dem Open-Source-Umfeld. In den nächsten ein zwei Jahren erwarten wir zudem einen Integrations-Bus, der JMS-Funktionen bietet. Mit EAI im klassisch technischen Verständnis ist dann nicht mehr viel zu verdienen

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago