Der Direktvermarkter Dell wird sein Engagement bei High-End-Servern mit acht Prozessoren beenden. Das Unternehmen hat einen entsprechenden Deal mit Intel aufgekündigt. Der CPU-Hersteller sollte ein Chipset entwickeln, auf dem acht einzelne Xeon-Prozessoren gemeinsam ihre Arbeit verrichten sollten.
Dell argumentiert nun, dass es bei Systemen mit zwei und vier CPUs erhebliche Performance-Verbesserungen gegeben habe und die Entwicklung eines Systems mit acht Xeon-CPUs zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. „Die Entwicklung bei diesen kleineren Systemen verlief schneller als alles andere“, so der Produktmanager Neil Hand. Man werde definitiv kein System mit acht Xeon-CPUs mehr anbieten.
Allerdings will das Unternehmen den Millardenmarkt nicht kampflos seinen Konkurrenten Sun Microsystems, IBM and Hewlett-Packard überlassen. Strategie ist nun, mehrere kleine Maschinen zu verbinden und so die Leistung eines größeren Systems zu erreichen oder zu übertrumpfen. Dell hatte erst vor kurzem angekündigt, in den Markt für High-End-Server vorzustoßen, um einen Rekord-Umsatz von 60 Milliarden Dollar zu erreichen. Das Ende der Systeme mit acht CPUs zeigt, dass der Weg steiniger als gedacht ist.
Auch Analysten sehen den neuen Geschäftsbereich von Dell skeptisch: „Bei Dell kauft man kleine Systeme, für die kaum Support benötigt wird“, so Nathan Brookwood von Insight64. Ganz anders sehe dies bei großen Servern aus: „Ich denke nicht, dass die Kunden in einer solchen Preisklasse Systeme von Dell kaufen wollen“, meint der Analyst. Allerdings will er nicht ausschließen, dass dies in Zukunft geschehen könnte – wenn sich Dell erste Sporen in dem Markt verdient hat.
Die Zahlen belegen fürs Erste seine Einschätzung: Im ersten Quartal konnte Dell nur 400 Server mit acht Prozessoren an den Unternehmenskunden bringen. Insgesamt lieferte der Direktvermarkter jedoch 246.000 Server aus.
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