In Bagdad hat eine neue Ära des Telefonierens begonnen. Erstmals überhaupt können Einwohner der irakischen Hauptstadt seit Montagabend Mobiltelefone benutzen. Vertreter der US-Administration zeigten sich am Dienstag verwundert. Dass es plötzlich funktionierende Handy-Netze gebe, sei „seltsam“, sagte ein hochrangiger Vertreter der US-geführten Verwaltung.
Ausschreibungen für den Betrieb von drei Mobilfunknetzen in Irak waren erst in der vergangenen Woche erfolgt. Eine Entscheidung über den Zuschlag soll am 28. Juli fallen. Die auf ein Jahr befristeten Lizenzen gelten für Regionen im Norden, Süden und der Mitte des Landes.
Mobiltelefone waren unter der Regierung von Saddam Hussein für die Bevölkerung verboten. In Bagdad konnten Handy-Besitzer nun auch am Dienstag zumindest zeitweise die aus Bahrein stammende Telefongesellschaft Batelco und Kuwaits größten Anbieter MTC-Vodafone nutzen.
MTC-Vizechef Chaled el Hadscheri bestätigte, dass das Unternehmen begonnen hat, Mobilfunkdienste in Irak anzubieten. Das Unternehmen habe einen Vertrag geschlossen, um die Handy-Nutzung im Bezirk um Basra im Süden des Landes zu ermöglichen. Auch am Flughafen von Bagdad habe das Unternehmen die Versorgung sichergestellt – aber nicht in der Stadt selbst.
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