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Das Bundeskartellamt setzt auf Linux und Open-Source

Die Reaktion der IT-Mitarbeiter im Bundeskartellamt auf die Open-Source-Technik berschreibt Hetze als positiv – mit ein paar Einschränkungen. So habe ein Teil der IT-Truppe schon vor der Migration Erfahrungen mit Linux sammeln können. Eine ganze Reihe von Mitarbeitern hätten jedoch eine erhebliche Lernkurve bewältigen müssen. Auch Referatsleiter Orti von Havranek bestätigt: „Bei mir herrscht Zufriedenheit mit den neuen Lösungen. Dass es Haken, Ösen Klinken und Kanten in einem Projekt gegeben habe, bei dem man „während der Fahrt den Motor ausgetauscht habe“, sei selbstverständlich. So sei an einigen Stellen ein nachträgliches Tuning notwendig gewesen.

Unzufriedenheit der IT-Abteilung zeigt sich etwa beim Backup-System „AF-Backup“. Der Grund: Die Bedienbarkeit lässt zu wünschen übrig. Während den Administratoren zuvor grafische Oberflächen bereit standen, gestalte sich der Umgang mit dem Tool nun „spröde“, erläutert Hetze.

Außerdem fehlen Nachweise für die Wirtschaftlichkeit der Lösungen. Auch Hetze räumt ein, dass eine Migration auf Open-Source-Software nicht immer unmittelbar einen Kostenvorteil mit sich bringt. Mitarbeiter fragten dann: „Was soll das?“ Allerdings verweist er auf den Pilotcharakter dieses Projekts: „Anfangsschwierigkeiten, wie die Suche nach dem richtigen ODBC-Treiber, gibt es in etwaigen Nachfolgeprojekten nicht mehr.“

Orti von Havranek richtet seinen Blick bereits in die Zukunft. Seinen Ausführungen zufolge macht sich der Schwenk von der Windows-Bühne auf Linux und anderen Open-Source-Produkte in jedem Fall bezahlt. „Wissen Sie, welche Aufgabe das Bundeskartellamt hat?“, fragt er schmunzelnd und ergänzt: „Förderung und Schutz des Wettbewerbs.“

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ZDNet.de Redaktion

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