Der Linux-Streit eskaliert immer weiter: Red Hat hat nun die SCO Group verklagt. Der Streitwert soll im siebenstelligen Bereich liegen, im Kern geht es darum, dass Red Hat nicht die Rechte von SCO verletzt haben will.
„Wir waren lange geduldig, wir haben lange zugehört, aber wenn nun unsere eigenen Kunden mit Anspielungen und Gerüchten verunsichert werden, ist es endlich Zeit zu handeln“, kommentierte der CEO von Red Hat, Matthew Szulik, seinen Schritt.
Handeln will nun auch SCO: Vorstand Darl McBride deutete noch am gleichen Tag an, dass Red Hat mit einer Gegenklage rechnen könne. „Seien Sie versichert, dass unsere Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit Gegenklagen aufgrund von Copyright-Verletzungen enthalten wird“, so McBride in einer schriftlichen Stellungnahme.
In der Open-Source Community wird Red Hats Schritt, der am ersten Tag der Linuxworld angekündigt worden war, gut ankommen. Vor einigen Wochen hatte SCO IBM auf drei Milliarden Dollar verklagt. Big Blue habe Copyright-Rechte verletzt und Teile des Codes von Unix übernommen, so die Firma. Außerdem erhielten über 1500 Linux-Kunden einen unerfreulichen Brief, in dem sie darauf hingewiesen wurden, dass sie Rechte von SCO verletzen könnten.
Red Hat nannte gestern diese Aktionen von SCO „unfair und irreführend“. In der eigenen Software sei keine Zeile des Codes Eigentum von SCO. „Wir haben uns für diese Klage entschlossen, um die unbegründeten und sachlich falschen Behauptungen von SCO endlich zu stoppen“, so Red Hat. Die Klage ist in Delaware eingereicht worden.
Der Streit um die Lizenzen wird für die Open-Source-Bewegung langsam zu einem Problem. Ob die Akzeptanz unter den Klagen und Gegenklagen leiden wird, klärt ein Schwerpunkt-Artikel im ZDNet-Bereich „IT-Manager“.
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