In einer Studie des Instituts für Wirtschaftsinformatik wollen die Wissenschaftler der TU Berlin herausgefunden haben, dass momentan mobile Endgeräte für den Einsatz in Unternehmen oder Behörden nicht ausnahmslos empfehlenswert sind. Die im Auftrag vom Bundesministerium des Inneren gestartete Studie beruht auf dem Einsatz von Ipaqs des Herstellers HP. Sie wurden als beispielhafte Vertreter der Pocket-PC-Klasse ausgewählt.
Ziel der Studie war die Evaluation gängiger Produkte für die Anbindung mobiler Endgeräte an ein Corporate Intranet. Evaluiert wurden Möglichkeiten des Datenabgleichs wie zum Beispiel E-Mail, Adressdaten und Kalender zwischen mobilen Geräten und der stationären IT-Infrastruktur. Weitere Kriterien für die Untersuchung waren unter anderem Sicherheit, Bedienbarkeit, Administrierbarkeit und Kosten. Als Szenarien wurden die Direkteinwahl und die Anbindung über Mobilfunknetze getestet.
Die Studie kommt zu den Ergebnissen, dass die Pocket-PC-Plattform im Auslieferungszustand ohne zusätzliche Software aus Sicherheitsgründen nicht einsetzbar ist. Getestete Zusatzsoftware soll zwar einige, aber nicht alle Schwächen der Pocket-PC-Basis lösen. Außerdem sollen Geräte vom Typ Ipaq, obwohl sie zu den leistungsfähigsten Handhelds gehören, hinsichtlich der untersuchten Leistungsparameter den Anforderungen im Behördenumfeld nicht gewachsen sein.
Ein weiteres Ergebnis ist die Schwierigkeit der zentralen Administration, eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz mobiler Endgeräte im Unternehmen. Hier sieht die Studie keine verfügbare Administrationskomponente, die den notwendigen Leistungsumfang bietet, ohne dabei neue Sicherheitsprobleme zu schaffen.
Deshalb ziehen die Wissenschaftler den Schluss, dass im Unternehmen nur Minimalsysteme als Adressbuch, mobiler Kalender und für den gelegentlichen Austausch von E-Mails zu empfehlen sind. Wer mehr Funktionalität braucht, wie beispielsweise lesenden und schreibenden Zugriff, sollte grundsätzlich Mini- oder Subnotebooks mit vollwertiger Hard- und Softwareausstattung einsetzen.
Das Fazit beschreibt Projektleiter Raphael Leiteritz so: „Grundsätzlich glauben wir, dass der Einsatz mobiler Endgeräte im professionellen Einsatz zukünftig eine große Rolle spielen wird. Sie haben das Potential, ein „mobiles Büro“ möglich zu machen.“ Er schränkt aber ein: „Bei genauerer Prüfung mussten wir allerdings feststellen, dass die Technologie immer noch in den Kinderschuhen steckt.“
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