ZDNet: Mit der Extended Markup Language (XML) gibt es bereits ein universelles Austauschformat. Warum sieht RDF neben einem Core Modell auch noch zwei neue Sprachen vor – die RDF Vocabulary Language und die Web Ontology Language?
Herman: XML ist schlichtweg zu unflexibel und sorgt lediglich für eine grundlegende Syntax. Außerdem ist XML jeweils an eine Applikation gebunden. Der Effekt ist eine Art Dialekt. Sollen sich die verschiedenen XML-Ausprägungen verstehen, muss man fast alles über die andere Applikation wissen. Mit RDF stehen die Informationen dagegen jedem zu Verfügung, der sie lesen will.
ZDNet: Für eine solche Verständigung zwischen den Applikationen eines Unternehmens tun es unter Umständen auch Adapter.
Herman: Ja, in kleinen Firmen. Aber mit RDF ist es einfacher. Zum Beispiel verwendet der Flugzeugbauer Boeing RDF, um verschiedenen Datenbanken miteinander zu verbinden. Es ist jeweils nur noch ein Mapping auf die Daten nötig.
ZDNet: Müssen die Entwickler ihre XML-basierten Programme nun ersetzen?
Herman: Nein. Zum einen könnte man RDF als eine besondere Art von XML sehen und vermutlich lassen sich auch die meisten Tools für RDF hernehmen. Außerdem eignet sich RDF längst nicht für alle Arten von Anwendungen. Beispielsweise fallen die Beschreibung von Grafiken und sehr hierarchische Strukturen heraus. RDF bedeutete hier: zuviel des Guten.
ZDNet: Die Diskussion um das semantische Web scheint sich noch auf einer sehr akademischen Ebene zu bewegen. Gibt es weitere praktische Applikationen?
Herman: Zu den ersten Anwendern gehört die Softwarefirma Adobe, die RDF für ihre Extensible Metadata Platform (XMP) benutzt. Aber es gibt auch schon eine Vielzahl an kleinen Betrieben, die auf RDF setzen. Wie groß das Interesse ist, hat sich auf der W3C-Konferenz gezeigt, die vor drei Wochen in Budapest stattfand. Alle Veranstaltungen, die mit dem semantischen Web zu tun hatten, waren picke-packe voll.
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