IBM hat wie seit Tagen vermutet seine Gegenklage gegen SCO eröffnet. In einem 45-seitigen Schreiben erklärtz Big Blue, dass SCO keine Rechte auf Linux anmelden kann, da es seine eigene Distributiuon unter den Bestimmungen der General Public License vertreibe. Zudem geht der Konzern seinerseits in die Offensive und erklärt, dass SCO vier Patente von IBM verletzt habe. Zudem sei die Behauptung, dass IBM kein Recht auf den Vertrieb von AIX-Unix habe, geschäftsschädigend. Daher müsse man eine nicht bezifferte Summe an Schadenersatz einfordern. Die Klage ist beim selben Bezirksgericht in Utah eingereicht worden, an das sich zuvor schon SCO gewandt hatte.
SCO ist wie laufend berichtet auf Konfrontationskurs mit der weltweiten Linux-Anwendergemeinde gegangen. Im März hatte das Unternehmen, dass zwischenzeitlich unter dem Namen Caldera operierte, erklärt, Klage gegen IBM eingereicht zu haben. Man beanspruche die Rechte an dem von Big Blue eingesetzten Unix. Dieser begründe sich aus einem Vertrag mit Novell aus dem Jahre 1995.
In Vorbereitung auf den Gerichtstermin hat SCO-Chef Darl McBride Anwälte damit beauftragt, die Kernel von Unix und Linux zu vergleichen. Das Ergebnis: Die Übereinstimmungen seien frappierend, in weiten Teilen wären ganze Sequenzen wenig oder gar nicht modifiziert abgekupfert worden. „Wir haben Passagen gefunden (…) in denen Zeile für Zeile des Linux-Kernels mit unserem Unixware-Code übereinstimmen“, so der SCO-Chef. „In anderen Fällen wurde der Code so umgeschrieben, dass er seine Herkunft verbirgt – tatsächlich stammt er aber aus Unixware.“
McBride sieht seine Firma unter anderem berechtigt, von Linux-Distributoren Lizenzgebühren einzufordern. Der Kampf um Linux ist damit voll entbrannt. In einem News-Report sammelt ZDNet alle relevanten Meldungen zum Thema.
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