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Kann man Google noch vertrauen?

Noch schlimmer ist es mit Blogs (Web-Logs), von denen man annehmen könnte, sie seien extra erschaffen worden, um Google dazu zu verleiten, hohe Seiten-Rankings auszugeben. Stark selbstbezogene Nester untereinander verlinkter Blogs können einen Satz nehmen, ihn innerhalb kürzester Zeit über zehn oder 100 Seiten kopieren und damit bei Google ganz nach oben kommen. Allerdings ist dies nichts Neues – das so genannte Google-Bombing wurde bereits im letzten Jahr erstmalig beschrieben und nachgewiesen. Es hat bereits zumindest einen hochkarätigen Streit über die Seiten-Rankings gegeben, und zwar zwischen der Church of Scientology und den Anhängern der Anti-Scientology-Gruppierung Operation Clambake. Google selbst ist sich des Problems bewusst und hat Anstrengungen unternommen, um mutwillige Versuche zur Beeinflussung der Ratings zu erkennen und ihnen zu begegnen. Dies alles ist sehr darwinistisch – jedoch scheint Google sich selbst und seiner Mission, die darin besteht, größtmögliche Objektivität zu liefern, sehr sicher zu sein.

Allerdings hat Google erst kürzlich Pyra Labs aufgekauft: das Unternehmen, das als erstes dafür sorgte, dass Blogs (bzw. Blogging) zu einer Aktivität für die breite Masse wurde, und das über etwa eine Million Nutzer verfügt. Diejenigen, die gewöhnlich über solche Dinge besorgt sind, haben dagegen zwar insgesamt keine Einwände – die Integration einer Menge von Online-Inhalten und Referenzen erzeugender Menschen, die der Einwohnerzahl einer Großstadt entspricht, in das „Googleversum“ könnte allerdings beträchtliche kommerzielle Auswirkungen auf die Art und Weise haben, in der Google-Rankings erzeugt werden.

Dies nährt den Eindruck, dass Google nach der Übernahme von Usenet auf dem Weg ist, sich zu einem effektiven Monopol für die Online-Informationsbeschaffung zu entwickeln. Und wir alle wissen, was mit Monopolen geschieht. Zum Glück kann man Google bislang immer noch vertrauen, denn das Unternehmen steht in dem Ruf, seine Kernkompetenz, das Liefern von unvoreingenommenen Suchergebnissen, über alle anderen Faktoren zu stellen. Aber dieses Gefühl des Vertrauens könnte sich ändern.

Da gibt es zum Beispiel den hyperaktiven Andrew Orlowski, einen in den Schlachtfeldern des Silicon Valley eingebetteten Korrespondenten des britischen IT-Portals The Register, der gefährlich werden könnte: Er ist ein gebildeter, energiegeladener Bilderstürmer. Er hat seinen Blick auf Google gerichtet – zuerst wegen der Macht, die Bloggers mit Google-Bombing an die Hand gegeben wird, und in letzter Zeit aufgrund der ungewöhnlichen Einstellung des Unternehmens gegenüber Nachrichten.

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ZDNet.de Redaktion

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