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Göttrik Wewer: „Open-Source ist ein politisches Thema“

ZDNet: Welche Rolle wird Linux und andere OSS in drei oder fünf Jahren bei Behörden und Ämtern spielen?

Wewer: Das ist schwer zu beantworten. Der Markt ist sehr dynamisch. Aber der Mut, sich für Open-Source zu entscheiden, wird wachsen. Dazu sollen die vom BMI initiierten Pilotprojekte und der nun veröffentliche Migrationsleitfaden für Basiskomponenten beitragen.

ZDNet: Ein Grund, warum sich E-Government so schwierig umsetzen lässt, sind die vielen verschiedenen Systeme, die sich im Bund, in den Ländern und den Kommunen entwickelt haben.

Wewer: Ja. Wir müssen einheitliche Grundlagen schaffen.

ZDNet: Aber mit OSS kommen noch zusätzliche technische Systeme in Betracht. Die Vielfalt nimmt zu.

Wewer: Im europäischen Vergleich rangiert die Bundesrepublik tatsächlich eher im Mittelfeld, was E-Government anbelangt. Aber der Bund hat bereits die Hälfte der Strecke geschafft. Laut Initiative „BundOnline 2005“ müssen 400 internetfähige Dienstleistungen in über 100 Einzelbehörden der Bundesverwaltung im Internet anbieten können. Fast 180 sind bereits online. Damit liegen wir im Plan. Kosten wird das Ganze etwa 1,4 Milliarden Euro.

Die Länder und Kommunen können hiermit nicht Schritt halten, weder mit dem enormen Tempo noch mit den entstehenden Aufwendungen. Um die Entwicklung stärker anzuschubsen hat die Ministerpräsidentenkonferenz am 26. Juni eine entsprechende Grundstrategie für „DeutschlandOnline“ verabschiedet. Bis zum Herbst erstellen Vertreter von Ländern, Kommunen und Spitzenverbänden eine Projektliste. Das nächste Treffen ist am 4. September.

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ZDNet.de Redaktion

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