Die SCO Group hat der IBM-Tochter Sequent die Unix System V-Lizenz entzogen. Dadurch kann das UNternehmen sein Unix-basiertes Dynix/ptx-Betriebssystem nicht mehr anbieten.
Als Grund nannte SCO unlautere Weitergabe von Quellcode und Entwicklungsmethoden an die Linux-Gemeinde. IBM habe ab sofort das Recht verwirkt, Dynix/ptx einzusetzen oder weiterzulizenzieren. Bislang hat sich noch niemand bei IBM zur jüngsten Zuspitzung im SCO-Fall geäußert. SCO seinerseits teilte mit, man habe Sequent erstmals vor zwei Monaten in schriftlicher Form gewarnt, doch man habe keinerlei Reaktion geerntet.
SCO ist wie laufend berichtet auf Konfrontationskurs mit der weltweiten Linux-Anwendergemeinde gegangen. Im März hatte das Unternehmen, dass zwischenzeitlich unter dem Namen Caldera operierte, erklärt, Klage gegen IBM eingereicht zu haben. Man beanspruche die Rechte an dem von Big Blue eingesetzten Unix. Dieser begründe sich aus einem Vertrag mit Novell aus dem Jahre 1995.
In Vorbereitung auf den Gerichtstermin hat SCO-Chef Darl McBride Anwälte damit beauftragt, die Kernel von Unix und Linux zu vergleichen. Das Ergebnis: Die Übereinstimmungen seien frappierend, in weiten Teilen wären ganze Sequenzen wenig oder gar nicht modifiziert abgekupfert worden. „Wir haben Passagen gefunden (…) in denen Zeile für Zeile des Linux-Kernels mit unserem Unixware-Code übereinstimmen“, so der SCO-Chef. „In anderen Fällen wurde der Code so umgeschrieben, dass er seine Herkunft verbirgt – tatsächlich stammt er aber aus Unixware.“
McBride sieht seine Firma unter anderem berechtigt, von Linux-Distributoren Lizenzgebühren einzufordern. Der Kampf um Linux ist damit voll entbrannt. In einem News-Report sammelt ZDNet alle relevanten Meldungen zum Thema.
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