SCO ist im März dieses Jahres auf Konfrontationskurs mit der weltweiten Linux-Anwendergemeinde gegangen. Das Unternehmen, das zwischenzeitlich unter dem Namen Caldera operierte, erklärte, Klage gegen IBM eingereicht zu haben. Man beanspruche die Rechte an dem von Big Blue eingesetzten Unix. Dieser begründe sich aus einem Vertrag mit Novell aus dem Jahre 1995. SCO-Chef Darl McBride sieht seine Firma unter anderem berechtigt, von Linux-Distributoren Lizenzgebühren einzufordern.
Red Hat hat am 5. August seinerseits Klage gegen SCO eingereicht. Der Streitwert soll im siebenstelligen Bereich liegen, im Kern geht es darum, dass Red Hat nicht die Rechte von SCO verletzt haben will. ZDNet sprach mit dem President International Operations von Red Hat, Alex Pinchev, sowie mit dem Director Nordeuropa, Werner Knoblich.
ZDNet: Unsere Leser äußern seit Monaten die Vermutung, hinter den Aktionen von SCO könnte Microsoft stehen. Schließlich hat der Konzern als erstes eine Unix-Lizenz von SCO erworben.
Pinchev: Ich will es dem Leser überlassen, Vermutungen über die Zusammenhänge anzustellen. Fakt ist aber, dass uns Microsoft bis vor einem Jahr nicht ernst genommen hat – nun sind wir plötzlich der Hauptkonkurrent. Fakt ist auch, dass sie bereits Millionen von Dollar für eine Unix-Lizenz ausgegeben haben, die sie nie zu nutzen gedenken.
ZDNet: Mit dem zweiten Unix-Lizenznehmer von SCO, nämlich Sun, arbeiten Sie aber eng zusammen.
Pinchev: Sun ist unser Partner – ob es das freiwillig geworden ist sei dahingestellt. Sie wurden eher von ihren Kunden dazu gezwungen. Schließlich haben sie Millionen von Dollar in die Entwicklung eines eigenen Linux gesteckt, aber das hat nicht funktioniert. Jetzt bauen Sie auf unserer Distribution auf. Man könnte also sagen, dass sie uns weniger lieben als vielmehr brauchen.
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