Die Telekommunikationstrends der kommenden Jahre

Mobiles Arbeiten durch die Verfügbarkeit von WLANs sowie die damit einhergehende Komplexität der IT-Sicherheitsmaßnahmen sind zwei der Trends, mit denen sich IT-Entscheider künftig vorrangig beschäftigen müssen. „Der Wandel in der Netzwerk- und Telekommunikationsbranche ist bedeutender denn je. Das Verständnis für diese Veränderungen ist überlebenswichtig“, sagte David Passmore, Autor des Reports „Vision 2003“ der Burton Group. „Viele Unternehmen werden die Architektur ihrer Netzwerke umgestalten müssen, um Aspekte wie IP Telephony, WLANs und Security berücksichtigen zu können.“ Im Report finden sich folgende Prognosen zur Entwicklung von Netzwerkinfrastrukturen:

Security: Im Gegensatz zur Vergangenheit, als Firmennetzwerke durch Firewalls nach außen abgeschottet wurden, müssen sie heute für Außendienstmitarbeiter, Kunden oder Partner teilweise zugänglich sein. Dadurch wird die Netzwerksicherheit um ein Vielfaches komplexer. Hersteller werden auch künftig weitere Security-Features in ihre Produkte einbauen, um Kundenanforderungen besser gerecht zu werden. Zu den wichtigsten Trends in den nächsten Jahre zählen beispielsweise Intrusion Protection Systeme (anstelle von Intrusion Detection), Port 80 Scanning, Firewalls für VoIP (Voice over IP) oder zentralisiertes Policy Management.

Wireless and Mobility:

Die Mobilfunk-Carrier sind ernüchtert. Der Markt scheint gesättigt, UMTS und neue Technologien setzen sich nur zögerlich durch. Lediglich drei bis vier Carrier werden sich langfristig auf dem pan-europäischen Markt halten. Dagegen werden Wireless Local Area Networks (WLANs) von Kundenseite erstaunlich schnell angenommen. Die Nachfrage nach sogenannten Hotspots ist immens. Mit Technologien wie Steerable Beam Antennen, Mesh Networking, WLAN Switches und Standards wie 802.11a schreitet die Entwicklung rasant voran.

IP Telephony:

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis IP-basierte Telefonsysteme zum Alltag gehören werden. IP Private Branch Exchanges (PBXs) werden von heutigen proprietären Signaling Protocols zu Session Initiation Protocols (SIPs) schwenken. Eine Reihe weiterer Features – darunter verbesserte Verfügbarkeit, Unified Communication oder Integration in Handys und PDAs werden die Akzeptanz erhöhen, aber auch Themen wie Security und Netzwerk-Performance dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

SAN/NAS:

Die Nachfrage nach SAN/NAS-Produkten wächst und einige Anbieter sind bereits rentabel. Durch den 11. September 2001 haben auch kleinere Unternehmen erkannt, dass die Speicherung von Daten überlebenswichtig ist. Der größte Trend in diesem Bereich ist iSCSI (Internet Small Computer Systems Interface) als Alternative zu Fibre Channel. Andere Entwicklungen sind Speichernetzwerksysteme für mittelgroße Datencenter sowie kombinierte SAN/NAS-Produkte.

Site-to-Site Networking:

Carrier müssen ihre Asynchronous Transfer Mode (ATM)/Frame Relay, Private IP, Public IP und Voice Networks auf einen gemeinsamen Hintergrund stellen, basierend auf IP und MPLS (Multiprotocol Label Switching). Vor allem MPLS bietet zahlreiche Möglichkeiten für eine Reihe neuer VPN-Services. In Zukunft werden wohl alternative VPN-Ansätze wie Virtual Routing oder Encrypted Tunneling in einer Koexistenz mit MPLS vorherrschen.

Der Report soll die Grundlage bilden für eine Diskussion auf der Catalyst Conference Europe vom 7. bis 9. Oktober in Barcelona. Dazu werden Hunderte von Netzwerk-Planern und -Gestaltern erwartet. Die Burton Group ist als IT Beratungs- und Marktforschungsunternehmen spezialisiert auf Infrastruktur-Technologien.

ZDNet.de Redaktion

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