IBM hat Pläne zur Entwicklung einer Integrationssoftware namens Services Integration Bus bekannt gegeben. Diese wird auf Unternehmensservern laufen und die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Business-Anwendungen ermöglichen. Zum Beispiel können Daten vom Bestellsystem an die Verkaufsdatenbank übergeben werden oder umgekehrt, beschreibt IBM-Manager Bob Sutor die Integrationslösung.
Services Integration Bus wird sowohl Java- als auch Web-Services-Standards einhalten. Die Auslieferung ist für die Jahresmitte 2004 geplant. Web-Services sind XML-basierte Spezifikationen für Daten und Programme, die von IBMs Unternehmenskunden zunehmend als preisgünstige Möglichkeit zur Integration heterogener Systeme genutzt werden. Entsprechend will IBM Services Integration Bus in die Reihe seiner Javabasierten Server-Software mit Namen Websphere aufnehmen.
Mit der Entwicklung der Software reiht sich IBM in die kleine Gruppe der Enterprise Service Bus- oder kurz ESB-Software-Hersteller ein. ESB-Software soll traditionelle Integrationen, so genannte Middleware, günstig ersetzen. Middleware ist meist speziell auf zwei Applikationen zurechtgestutzt und einzeln entwickelt, was die Kosten in die Höhe treibt. ESB dagegen soll durch Einhaltung von Industriestandards eine Vielzahl von Applikationen bedienen können. Entsprechend sagen Marktforscher dem ESB-Bereich eine rosige Zukunft voraus.
Fast alle Hersteller von Infrastruktur-Software, darunter BEA Systems und Microsoft, bemühen sich mittlerweile um bessere Integration ihrer Plattformen. Auf EBS spezialisiert sind eine Reihe von kleineren Unternehmen, darunter Sonic Software, Kenamea und Spiritsoft. IBM konkurriert durch Services Integration Bus auch mit der eigenen, schon bestehenden Websphere-Software wie dem DB2 Information Integrator oder MQSeries, das Daten als Botschaften zwischen Computern versendet. Doch wie Sutor beschreibt, wird das ESB-Produkt ein universelleres Werkzeug für die Integration sein. Die Software könne beispielsweise die optimale Netzwerk-Route für das zuverlässige Versenden eines Dokuments, etwa einer XML-Datei, finden und die Übertragung überwachen, um beispielsweise ein eventuelles Nachlassen der Geschwindigkeit zu kompensieren.
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