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Hoffnungen auf Infineon-Großauftrag beflügeln Halbleiter-Aktien

Hoffnungen auf einen Großauftrag aus China haben am Montag die Aktie des Münchener Chipherstellers Infineon beflügelt. Infineon solle wie bereits berichtet Chips für Ausweise nach China liefern, die erstmals in der Volksrepublik an die Bevölkerung ausgegeben werden sollten, hieß es am Montag in Branchenkreisen.

Es sei so gut wie sicher, dass der Chiphersteller mit einem lokalen Partner zum Zug komme. Ein Infineon-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Analysten erklärten, dieser Großauftrag in China wäre wichtig für Infineon, allerdings seien die Gewinnmargen in diesem Geschäft gering. Das Unternehmen verkaufte unterdessen seinen letzten Anteil an dem langjährigen taiwanesischen Geschäftspartner ProMOSnach einem Streit.

Die Infineon-Aktien zählten zeitweise mit einem Plus von mehr als zwei Prozent auf 13,68 Euro zu den größten Gewinnern im Dax. Auch eine Herunterstufung der Titel durch die Investmentbank Smith Barney konnte die Infineon-Papiere nicht stoppen. Im Technologieindex TecDax kletterten die Titel des Herstellers passiver elektronischer Baulemente Epcos ebenfalls um 4,4 Prozent auf 16,02 Euro, die Titel von Elmos Semiconductor stiegen um 9,5 Prozent auf 10,95 Euro.

Analysten und Marktteilnehmer werteten die Nachricht als Anzeichen für eine Besserung der Halbleiterbranche. „Ein Großauftrag in China wäre ein weiteres positives Signal, gerade weil China einer der Zukunftsmärkte ist und dort Präsenz zu zeigen, ist für die Unternehmen wichtig“, sagte Analyst Thorben Geise von der WGZ Bank. „Ich denke, der ganze Halbleitersektor, Epcos mit eingeschlossen, ist im Moment ziemlich interessant“, sagte Kitz, der jedoch auf geringe Margen bei Chipkartenausweisen wegen der starken Konkurrenz hinwies.

China wolle in den nächsten Jahren rund eine Milliarde Ausweise an die Regierung ausgeben, berichtete das „Handelsblatt“. Wie viel Infineon durch den Auftrag einnehme, sei offen, da das Projekt mit einem hohen Anteil lokaler Zulieferung ausgeführt werden solle. In Branchenkreisen hieß es dazu: „Infineon wird bei einem Zuschlag einen ordentlichen Anteil abbekommen.“

Infineon verkaufte seine letzten Anteile an dem taiwanischen Joint-Venture ProMOS Technologies. „Wir haben alle Anteile verkauft“, sagte ein Firmensprecher in München. Infineon hatte bereits angekündigt, sich Zug um Zug von seiner einst 30-prozentigen Beteiligung an dem Joint-Venture zu trennen. Zuletzt hielt die Münchener Gesellschaft weniger als zehn Prozent an ProMOS.

Infineon hatte ein Lizenzabkommen mit dem langjährigen taiwanesischen Partner im Januar fristlos gekündigt, weil ProMOS Verträge gebrochen habe. Die Gesellschaft habe mit Infineon-Verfahren produzierte Komponenten an den Mitbegründer und Hauptaktionär des Joint-Ventures, der taiwanesischen Mosel Vitelic Inc, geliefert, begründete Infineon damals. Damit sei das Vertrauensverhältnis mit dem früheren Zulieferer von Speicherchips (DRAMs) zerstört.

ZDNet.de Redaktion

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