Digitalkameras werden in diesem Jahr in Deutschland nach Schätzungen des Fotohandels den traditionellen Fotoapparaten endgültig den Rang ablaufen. Auch bei der seit Freitag geöffneten Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin ruhen die Hoffnungen auf dem Verschmelzen von Konsumelektronik, digitaler Fotografie, Telekommunikation und PC-Technik. Wegen des Digital-Booms verwischen zusehends die Grenzen zwischen Foto- und Elektronikfachhandel. Auch im Internet macht sich der Trend breit: Tausende Foto-Begeisterte drängt es dazu, ihre Bilder im Netz öffentlich auszustellen.
Der Fotohandel sieht in der Digitaltechnik die Erlösung von der Absatzflaute im analogen Bereich: „Der Fotohandel erobert sich durch den Trend zur digitalen Fotografie neue Geschäftsfelder – die Produkte wachsen nämlich nicht nur in den Köpfen der Verbraucher, sondern auch in den Regalen der Händler zusammen,“ sagt Willy Fischel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Technik im Einzelhandel (BVT). Positiver Nebeneffekt: Da Digitalkameras zum Dauerklicken verleiten, rechnet der Handel auch im darbenden Geschäft mit Fotoabzügen mit einem Aufschwung. „Mit Digitalfotoapparaten werden Fotos ohne Ende geschossen und die Leute haben inzwischen bemerkt, dass Abzüge mit dem Drucker zu Hause deutlich teurer kommen als im Geschäft“, sagt Fischel.
Im vergangenen Jahr verdoppelte sich der Absatz von Digitalkameras nach Angaben des BVT auf 2,4 Millionen Stück und lag damit nur noch hauchdünn hinter dem der analogen Kameras zurück, die auf 2,57 (Vorjahr 3,17) Millionen Stück kamen. Beim Umsatz haben die oft teureren Digitalkameras mit einem Anteil von 74 (2001: 60) Prozent ohnehin schon längst die Analogtechnik überrundet, die nur noch auf 25 (39) Prozent kam. Ein Prozent des Umsatzes entfiel auf Sofortbild-Kameras.
„Wohin die Reise geht, ist eindeutig“, sagt BVT-Geschäftsführer Fischel. In den ersten sechs Monaten 2003 wurden nach seinen Worten erneut 35 Prozent mehr Digitalkameras verkauft als im Jahr zuvor. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband einen Absatz von 4,5 Millionen Stück. Darin sind die Digitalkameras in Mobiltelefonen und PDAs noch nicht einmal enthalten. Allein im vergangenen Weihnachtsgeschäft wurden in Deutschland ungeachtet der relativ hohen Übertragungskosten 450.000 Mobiltelefone mit eingebauter Kamera verkauft.
Der Digital-Boom mischt die Karten nicht nur für den Handel neu, sondern auch für die Hersteller. Die fünf größten Anbieter Sony, Olympus, Canon, Kodak und Fuji liefern sich einen harten Wettbewerb bei Preis und Leistung ihrer Digitalkameras. Von Quartal zu Quartal sinken die Preise, während die Technik der Geräte immer ausgefeilter wird. Inzwischen drängen auch Computerhersteller wie Hewlett Packard auf den Markt, der vor allem im Bereich des Zubehörs satte Gewinne verspricht. Denn die Megapixel-Kameras sind wahre Batterie- und Speicherfresser, und viele Besitzer suchen früher oder später nach Software für die Fotobearbeitung am PC oder nach einem schicken Flachbildschirm zur Vorführung der Urlaubsbilder.
Immer mehr Fotografen drängt es inzwischen dazu, ihre Fotos im Internet zu präsentieren. Mit mehr als 250.000 gespeicherten Fotos sieht sich die Webseite www.fotocommunity.de als größte Online-Bilderseite für Hobby-Fotografen in Europa. Nach Angaben des Betreibers wurden jüngst binnen 24 Stunden 2124 Fotos hochgeladen, 13.587 Kommentare geschrieben und 345 neue Mitglieder gewonnen. Registrierte Besucher aus aller Welt – derzeit rund 30.000 – können eigene Bilder in einer von rund 850 Abteilungen zur Schau stellen und eine Diskussion darüber entfachen. 2,7 Millionen Kommentare sind inzwischen eingegangen. Doch die Debatte im Netz reicht vielen Mitgliedern nicht mehr – sie veranstalten inzwischen in ganz Deutschland Stammtische.
Der Bonner Andreas Meyer startete fotocommunity.de nach eigenen Worten Anfang 2001, nachdem er in der Boomphase der so genannten New Economy mehrere Firmen gegründet hatte. Obwohl seine damals gegründeten Firmen weiter bestehen, ist die zunächst nur als Hobby aufgebaute Fotografieseite inzwischen Meyers Hauptberuf geworden.
„Das ging blitzartig rauf, schon nach zwei Monaten hatten wir eine Million Seitenaufrufe pro Monat“, berichtet der 32-Jährige. Mittlerweile riefen die Besucher monatlich mehr als 25 Millionen Seiten ab. Die registrierten Nutzer müssen mindestens drei Euro pro Monat zahlen, um alle Funktionen nutzen zu können. Auch Geschäfte würden über die Seite abgewickelt. „Im Hintergrund wird schon recht viel mit Fotorechten gehandelt.“ Meyer plant, künftig auch daran zu verdienen. Reine Käufer können sich schon jetzt registrieren lassen und dann mit den Fotografen der ausgestellten Bilder in Kontakt treten.
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