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Infineon lenkt bei Streit um Mitarbeiter-Leistungsprogramm ein

Nach dem Streit zwischen Arbeitnehmern und Management über das geplante Leistungsprogramm für Mitarbeiter will der Münchener Chiphersteller Infineon nun die Wogen glätten. „Ein Performance-Konzept mit festgeschriebenen Prozentsätzen für den Austausch von Minderleistern wird es nicht geben“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) (Donnerstagausgabe) den neuen Infineon-Personalchef Thomas Marquardt. „Solche Zahlenvorgaben machen auch gar keinen Sinn.“ Marquardt hatte zum 1. Juli den Posten übernommen, nachdem sein Vorgänger Jürgen Buschmann nach Angaben aus Unternehmenskreisen unter anderem über seine Pläne für das Leistungsprogramm gestolpert war und seinen Hut hatte nehmen müssen. Buschmann sei mit dem Vorhaben über das Ziel hinausgeschossen, hatte es im Konzern geheißen.

Buschmann hatte vor Monaten angekündigt, die Performance von Mitarbeitern stärker bewerten und sich von leistungsschwachen Beschäftigten trennen zu wollen. In diesem Zusammenhang war auch die Marke von fünf Prozent genannt worden – das heißt, fünf Prozent der Belegschaft sollten angeblich jährlich identifiziert werden und dann das Unternehmen verlassen. Die Arbeitnehmerseite hatte hiergegen in Deutschland ihr Veto eingelegt, das Programm wurde gestoppt. Die Pläne sollten eigentlich mit Betriebsrat und Gewerkschaft nachverhandelt werden. Mit den jetzigen Ankündigungen scheint der weltweit sechstgrößte Halbleiterkonzern einzulenken.

Außerhalb Deutschlands und auch in den nicht tarifgebundenen Standorten im Inland ist das Programm allerdings in Kraft – wobei es Infineon zufolge auch hier keine Quoten gibt. „Performance-Management ist ein in unserer Gesellschaft häufig leider missverstandener Begriff“, sagte Annika Farin, zuständig für den Infineon-Bereich „People & Organization“. Es gehe nicht darum, Leistungsschwäche zu brandmarken, sondern frühzeitig individuelle Potenziale zu erkennen.

Infineon hatte vor dem Hintergrund der schweren Krise in der Halbleiterindustrie in den Geschäftsjahren 2000/01 und 2001/02 (zum 30. September) jeweils einen operativen Milliardenverlust eingefahren. Zuletzt hatte der Konzern für das laufende Quartal aber wieder schwarze Zahlen angekündigt.

ZDNet.de Redaktion

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