Die angekündigte Beteiligung der SAP AG an dem Mannheimer Softwarehaus DCW hat die DCW-Anwender kalt erwischt. Nach dem ersten Schock kehren viele wie Christian Nagel nun erstmal zur Normalität zurück, bringen ihre laufenden Projekte zu Ende und optimieren die bereits installierten Systeme. Gleichzeitig heißt es abwarten und Tee trinken, ob die Kartellbehörden dem Deal überhaupt zustimmen. So sieht es auch Jürgen Legler zuständig für Controlling und EDV-Gesamtprojekt bei Erdinger Weissbräu in Erding bei München. „Wir sind seit fünf Jahren DCW-Anwender und die Software läuft problemlos.“ Wir warten erstmal ab, was die Kartellbehörden zu der Beteiligung überhaupt sagen.
Den „worste Case“, wie er es nennt, das SAP die DCW-Produkte tatsächlich einstellt, habe man zwar vor Augen, aber es sei keine Eile angebracht. Bei der Größe und Übermacht von SAP im ERP-Markt sei allerdings damit zu rechnen, dass die Ordnungshüter sich die Beteiligung genau anschauen, erklärte der Branchenkenner und Analyst Helmut Gümbel, Managing Partner bei Strategy Partners. Bis 2008 hat SAP den Anwendern Bestandsschutz zugesichert.
Kein gutes Gefühl bei der Beteiligung der SAP an DCW hat Josef Weidelener, Leiter Rechnungswesen, der Linzmeier Baustoffe GmbH & Co. KG in 88499 Riedlingen. „Ich glaube nicht, dass SAP die Software die nächsten fünf Jahre weiterpflegen wird“, sagt er. SAP räume dem Bestandsschutz in ihren jüngsten sehr dürftigen Äußerungen zwar oberste Priorität ein, allerdings hat Weidelener bereits Erfahrungen mit solchen Versprechungen gemacht. „Wir waren früher Anwender von BIW-Software. Nach der Fusion mit Remboldt und Holzer zur Brain AG sicherte man uns jahrelangen Support zu. Dies wurde jedoch nicht eingelöst.“
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