Selbst bei Vorreiter Siemens scheinen die Offshore-Aktivitäten nicht immer reibungslos über die Bühne gegangen zu sein. Als der Münchner Konzern im Jahr 1990 mit der Produktion von Software in Indien begann, fiel die Beurteilung über die Zusammenarbeit zwischen deutschen und indischen Mitarbeitern ziemlich unterschiedlich aus. Während sich das Siemens-Management mehr als zufrieden über die fernöstlichen Aktivitäten äußerte, waren die betroffenen deutschen Mitarbeiter über die Kooperation mit den indischen Kollegen nicht so glücklich. Hinter vorgehaltener Hand war von schlampiger Arbeit, übergroßer Mimosenhaftigkeit und Problemen aufgrund der Sprache sowie der kulturellen Unterschiede die Rede.
Von solchen Vorwürfen will das Marktforschungsunternehmen Gartner-Dataquest indes nichts wissen. Nach seinen Untersuchungen gehören Probleme dieser Art der Vergangenheit an. Ausländische Serviceanbieter würden schon längst eine verbesserte Qualität anbieten, komplexere Aufträge als früher bewältigen und Risiken minimieren. „Diese Aspekte haben das Offshore-Service-Modell in den vergangenen drei bis vier Jahren wesentlich effektiver und damit beliebter gemacht“, erklärt Dataquest-Analyst Debashish Sinha. Fragt man allerdings nach dem Hauptgrund für das gestiegene Interesse an der Verlagerung von Arbeit, heißt es kurz und bündig: Die IT-Manager wollen Kosten sparen.
Wie sich die Offshore-Projekte auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken werden, darüber scheiden sich indes die Geister. Während Stephan Scholtissek, Sprecher der Geschäftsführung bei dem Beratungshaus Accenture Deutschland davon spricht, dass intelligentes Offhoring zu mehr Arbeitsplätzen führen könnte, erwarten andere Experten verstärkte Entlassungen hiesiger IT-Profis. Zwar würden die Unternehmen für den so genannten Front-Bereich, in dem die Offshore-Aktivitäten vorbereitet und durchgeführt werden, qualifiziertes Personal benötigen – gleichzeitig würde sich das Verhältnis Front- zu Back-Office jedoch dramatisch verändern. Nach US-Studien sei mittelfristig von 25 zu 75 Prozent die Rede. Der amerikanische Topmanager eines großen Servicehauses sagte jüngst kurz und bündig: „Über kurz oder lang wird es auch in Europa nur noch IT-Kernmannschaften geben.“
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