Seit dem 1. April dieses Jahres sitzt neben Sun auch der Integrationsspezialist Webmethods für ein Jahr im Board der Web-Services Interoperability (WS-I)-Organisation. Außen vor blieben bei den Wahlen für den Vorstand die Mitbewerber Cape Clear Software, Nokia und Seebeyond sowie – aus formalen Gründen – Verisign.
Gerade hat die WS-I das Basic Profile Version 1.0a fertig gestellt. Grund genug für ZDNet, bei Andy Astor, bei Webmethods als Vice President for Enterprise Web Services und im WS-I als Vorstand und Vertreter seiner Firma tätig, nachzufragen, wie sich die Arbeit in der Organisation anlässt.
ZDNet: Herr Astor, was hat für Webmethods oberste Priorität bei der Arbeit im Board der WS-I? Was sind Ihre Ziele?
Astor: Ich denke meine Ziele lassen sich in drei Kategorien einteilen. Als erstes bin ich Board-Mitglied geworden, weil darin ausschließlich Platform-spezifische Mitglieder vertreten waren und wir eine Plattform-unabhängige Stimme hinzufügen wollten. Darüber hinaus sind alle Vorstandsmitglieder Representanten von Multi-Milliarden-Unternehmen gewesen. Wir dachten es wäre notwendig, auch kleinere Firmen dort vertreten sein zu lassen. Der erste Grund war also, auch unabhängige und kleinere Firmen in den Board zu bringen. Zum zweiten haben wir uns schon immer stark um die Standardisierung gekümmert, auch und gerade von Web Services. Und das – nebenbei gesagt, tatsächlich seit dem Tag unserer Gründung. Wir haben beim Entwickeln von SOAP mitgewirkt, beim Vorgänger von WSDL, sind GRündungsmitglied von UDDI und so weiter — es handelt sich also um die natürliche Fortsetzung unserer Arbeit. Wir glauben an die unaufhaltbare Kraft von Standards und dass sie von Nutzen sind für die Industrie. Der dritte Grund ist der selbe, den wahrscheinlich jedes andere Mitglied auch anführen wird: Dass wir nämlich die Richtung vorgeben können und in frühen Phasen zugriff auf Spezifikationen erhalten, die noch nicht frei gegeben sind. Dadurch haben wir klare Vorteile im Marktumfeld. Wenn ich meinen Webmethods-Hut ab- und den mit WS-I vorne drauf aufsetze, kann ich den Firmen nur raten, ebenfalls dem WS-I beizutreten. Sie können die Richtung mitbestimmen und bekommen zu sehen, was die Öffentlichkeit erst einige Zeit später erfährt. Das sind meine drei Gründe.
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