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GRID: IBM tut sich mit T-Systems zusammen

„Namen sind Schall und Rauch“, denken sich offenkundig die IBM-Forscher in Böblingen und produzieren zum hochkarätigen Thema GRID-Netzwerke seit Jahren eine Marketing-Steilvorlage nach der anderen. Jüngst hat man sich mit T-Systems zusammengetan, um das Verfahren zur Marktreife zu führen – bislang wurde jedoch nur ein neuer Begriff geboren: „E-Utility“. Zuvor hatte man für die selbe Technik die Begriffe „Distributed Computing“, „On Demand“, „autonome“ beziehungsweise „selbst heilende“ Systeme und natürlich „GRID“ ins Feld geführt. Dem nicht genug bat man anwesende Journalisten, einen passenden Begriff zu kreieren. Ein Show Case im Rechenzentrum von T-Systems in Frankfurt sollte dabei helfen.

Die Vielzahl an Begrifflichkeiten zum Thema lässt sich vielleicht daraus erklären, dass verteilte Systeme schon seit rund 15 Jahren existieren, wie Detlev Straeten, bei IBM Global Services für Strategie und Marketing zuständig, im Gespräch mit ZDNet erklärte. Doch heute sei die Situation eine andere: „Wir haben die Economy of Scale bei den Basiskomponenten im Griff sowie bei der Reichweite – dank der vorinstallierten Internet-Infrastruktur. Hinzu kommen das Programmiermodell mit den Geschäftsprozess-Integrations-Plattformen und Komponenten-Technik sowie die Standardisierungsprozesse.“

Das Internet hat also erst Dynamik in den Bereich der Rechenpower aus Netzwerken gebracht. Grundsätzlich gilt, so der Geschäftsführer der IBM Deutschland Entwicklung GmbH, Herbert Kircher: „GRID beziehungsweise Computing on Demand ist ein Game Changer.“ Mit weit reichenden Folgen, so der Geschäftsführer: „GRID wird das Internet ändern — es wird zu einem Transaktionsmedium. In fünf bis zehn Jahren werden wir nicht mehr vom World Wide Web sondern vom World Wide GRID sprechen.“ Dazu müsse sich nur der Gedanke des Open Source mit dem des autonomen Computings verbinden. Dies führe zum bereits genannten neuen Schlagwort des „E-Utility „.

Das Ergebnis bleibt in jedem begrifflichem Falle dasselbe: Erste verkäufliche Anwendungen sind erst in ein paar Jahren zu erwarten. Das ist enttäuschend, gilt die in Böblingen ansässige IBM-Forschungsabteilung doch als Juwel im Bereich der Computer Science und von dort ausgehende Botschaften in der Regel als Gesetzestext. In Böblingen startete beispielsweise der Pinguin auf blauem Grund seinen Siegeszug. Wenn also seit mittlerweile mehreren Jahren vehement die Werbetrommel für eine Technik gerührt wird, sollten sich in Bälde konkret fassbare Ergebnisse ergeben. Die bleiben jedoch – vorerst – aus. Geschäftsführer Kircher bestätigte auf einer Veranstaltung in Frankfurt auf Frage von ZDNet Deutschland dann auch: „Es wird noch mindestens zwei Jahre dauern, bis etwa SAP-Anwendungen auf GRIDs laufen.“

Zuvor stellte Kircher jedoch „erste Autonomous Computing-Systeme noch für dieses Jahr“ in Aussicht und erklärte: „Wir verdienen richtig Geld mit GRIDs“. Tatsächlich präsentiert IBM auf seinen Seiten mittlerweile eine Reihe von Unternehmen, denen man Computing on Demand liefert. Oder genauer: „Peer-to Peer“ (P2P)-Systeme installiert hat. Ein weiterer Marketing-Begriff, der sich dank der florierenden aber illegalen Musiktauschbörsen im Web etwas sehr abgenutzt hat.

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ZDNet.de Redaktion

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