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Rheinland-Pfalz: Neun Kommunen prüfen Wechsel zu Linux

Neun rheinland-pfälzische Städte folgen den strategischen Überlegungen der bayrischen Landeshauptstadt München – sie erwägen, anstelle der Produkte von Microsoft ihre Computer-Infrastruktur mit Open-Source-Produkten zu bestücken. Die Stadtverwaltungen aus Alzey, Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Mainz, Neustadt/Weinstraße, Speyer, Trier und Worms trafen sich deswegen bereits am Dienstag im Mainzer Rathaus

Inhaltlich ging es um das gemeinsame Verständnis der Leistungsfähigkeit und Einsatzmöglichkeiten von Open Source-Produkten in der städtischen IT-Landschaft. Weitere Punkte: Die Bewertung möglicher Alternativen im Vergleich zu Microsoft, die Erhebung des Ist-Zustandes bei den beteiligten Kommunen sowie die Erarbeitung einer „Entscheidungsmatrix“.

Wie laufend berichtet hatte die Stadt München Ende Mai die enge und ausschließliche Kooperation mit der Firma Microsoft in Frage gestellt, da die Stadtverwaltung – immerhin Herrin über 14.000 Computer – künftig mit dem Alternativanbieter Linux oder IBM kooperieren will. Die Münchner trafen diese Entscheidung trotz erheblicher damit einhergehender interner Umstellungskosten, bezifferten es als dauerhaft dennoch kostengünstiger, als weiterhin vom „Nahezu-Monopolisten“ Microsoft abhängig zu bleiben.

Auslöser dieser strategischen Kehrtwende war die Tatsache, dass Microsoft für das in München eingesetzte Windows NT keine technische Unterstützung mehr bieten wollte, den Münchnern stattdessen die Einführung von Windows XP – verbunden mit dem Zukauf der notwendigen Office-Pakete – nahe legte. Mit Folgen: Die bayrische Stadtspitze spielte alle verblieben Alternativen durch – und entschied sich gegen den Marktführer, was selbst Microsoft-Chef Steve Ballmer trotz persönlichen Erscheinens in München nicht mehr verhindern konnte.

Der rheinland-pfälzische Städtetag griff diese Problemstellung angesichts des 2004 auslaufenden Großabnehmer-Vereinbarung mit Microsoft auf. Er will nun seinerseits mit den zuständigen Computerfachleuten der neun Städte das Szenario eines möglichen Wechsels durchspielen.

ZDNet.de Redaktion

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