Bei der IT-Tochter des Reisekonzerns TUI, der TUI Info Tec aus Hannover, ist das Mainframe-Werkzeug von CA noch im Einsatz. Clemens Möller ist bei dem TUI-Dienstleister Leiter des Bereichs Business Intelligence (BI) Systems Support. Das 450 Mitarbeiter zählende IT-Unternehmen ist 1997 als eigenständige Gesellschaft aus der Abteilung Informationssysteme der TUI KG entstanden. Heute erwirtschaftet das Unternehmen rund die Hälfte seines Umsatzes mit TUI Deutschland. Die anderen 50 Prozent der Einkünfte stammen aus dem Geschäft mit anderen Konzerntöchtern. TUI Info Tec betreibt Anwendungsentwicklung, unterhält am Standort Hannover zwei Rechenzentren und bietet IT-Services sowie – Consulting an. Die größte zu betreuende Anwendung ist das Reisebuchungssystem von TUI.
Den BI-Kern bildet das Data Warehouse „Tufis“; die Abkürzung steht für Touristisches Führungs- und Informationssystem. Gefüllt wird dieses aus Daten, die verschiedene operative Systeme liefern wie ein Reklamations-, ein Kalkulations-, ein Buchungs- und ein Flugsystem, die Finanzbuchhaltung und die Stammdatenverwaltung. Dazu kommen Daten von den anderen TUI-Töchtern. Das Data-Warehouse, das auf einer DB2-Datenbank von IBM basiert, umfasst rund 700 Gigabyte Rohdaten und 320 Tabellen. Die größte Tabelle besteht aus 61 Gigabyte beziehungsweise 210 Millionen Zeilen. Außer dem Data Warehouse existieren noch eine Reihe von Data Marts, Datenzentren für ausgewählte Bereiche.
Die Auswertung geschieht im Wesentlichen mit Hilfe von Cognos-Software „Impromptu“ und „Powerplay“ und Brio-Tools sowie mit „Livelink“ von Open Text. Insgesamt arbeiten 1500 Anwender mit dem Decision Support System (DSS), das aus 192 verschiedenen Würfeln für das Online Analytical Processing (OLAP) besteht. Der größte Würfel weist 18 Dimensionen, 42 Kennzahlen und 2500 Megabytes auf.
Beim täglichen Datentransfer werden 50 bis 120 Megabytes in das Data Warehouse hineingeschaufelt. Für die Extraktion, die Transformation und das Laden (ETL) nutzt TUI Info Tec die Software „Powermart“ von Informatica. Die Batch-Jobs dienen hauptsächlich dem Befüllen des Data Warehouse sowie der monatlichen Produktion von Data Marts. Im SBB-Tool laufen alle Fäden zusammen.
Entscheidend für die Auswahl des Werkzeugs sei gewesen, dass sich mit diesem vernetzte Job-Abläufe abbilden lassen sollten, erläutert Möller. Zuvor etwa habe sich der Status einzelner Prozesse nicht ablesen lassen, die Suche nach Fehlern beziehungsweise nach dem Grund eines Abbruchs sei zudem sehr aufwendig gewesen, da eine Rückmeldung über gestartete Prozesse gefehlt habe. Dazu kam, dass Informationen über geplante Prozesse fehlten und es weder eine Test- noch eine Entwicklungsumgebung gab. Schließlich bildet zwar eine DB2-Datenbank auf einem OS/390-Betriebssystem den Grundstock der Data-Warehouse-Architektur, doch residieren die Auswertungssysteme auf Unix- und NT-Maschinen.
„Doch nun kann ich alle Jobs sauber in Abhängigkeit bringen und habe an einer Stelle den Überblick über alles“, freut sich System-Experte Möller. UC4 habe bei TUI Infotec sogar eine Konsolidierung der Plattformen erspart. Zuvor sei überlegt worden die NT-Server gegen AIX-Systeme von IBM auszutauschen, die das Unternehmen teurer gekommen wären. Da das SBB-Tool jedoch plattformübergreifend arbeite, habe sich die Ablösung erübrigt.
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