Mobilcom reduziert Freenet-Anteil

Die Mobilcom AG wird nach eigenen Angaben ihren 73-prozentigen Anteil an dem Internet-Anbieter Freenet AG kurzfristig um bis zu 20 Prozent reduzieren und damit ihre Schuldenlast vollständig abbauen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten beschlossen mit mindestens 52,89 Prozent aber langfristig weiter die Mehrheit an Freenet zu halten, teilte der zur Jahreswende knapp der Pleite entgangene Mobilfunkdienstleister am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung nach Börsenschluss weiter mit.

Mit dem Verkaufserlös werde Mobilcom seine noch ausstehenden Bankverbindlichkeiten in Höhe von 117,6 Millionen Euro vollständig abbauen. Eventuell darüber hinausgehende Erlöse sollten in den Ausbau des Kerngeschäfts als Mobilfunk-Service-Provider fließen. Mit der Transaktion sei die Restrukturierung des Unternehmens vollständig abgeschlossen.

Es hatte Spekulationen gegeben, dass der italienische Internet-Anbieter Tiscali an einem Einstieg bei Freenet interessiert sei, was Tiscali allerdings Ende August dementiert hatte. In den vergangenen Wochen hatten die Spekulationen über einen Verkauf von Freenet den Aktienkurs der Mobilcom-Internet-Tochter auf über 60 Euro hochgetrieben. Zuletzt war der Kurs jedoch auf unter 50 Euro abgebröckelt. Spekuliert worden war auch über eine Übernahme von Mobilcom durch einen strategischen oder einen Finanzinvestor. Dabei hatte es aus Finanzkreisen geheißen, bei einer Mobilcom-Übernahme komme es einem möglichen Investor vor allem darauf an, Kontrolle über Freenet zu erhalten.

Mit der kompletten Entschuldung kann sich Mobilcom nunmehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren, das aus dem Wiederverkauf von Mobilfunkdiensten anderer Anbieter besteht. Gleichzeitig kann das Büdelsdorfer Unternehmen mit der weiter ausgeübten Kontrolle über Freenet deren erfolgreiches Geschäft in der eigenen Bilanz weiterhin konsolidieren.

ZDNet.de Redaktion

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