Disaster Recovery – eine Rechtfertigung für die Kostenstelle

Viele Experten sind der Ansicht, dass gerade das Ergebnis solcher Beurteilungen den wahren Wert von Disaster-Recovery-Strukturen unter Beweis stellen kann. „Die Investitionen gewährleisten nicht nur eine Absicherung gegen Ausfälle, sie ermöglichen auch das Aufschieben kapitalintensiver Hardware-Einkäufe und bieten eine höhere Verfügbarkeit geschäftskritischer Anwendungen und Systeme“, meint Sal Fernando, Chief Technical Architect bei Veritas.

„Maßnahmen für Geschäftskontinuität und Disaster-Recovery bilden nicht nur eine Rückversicherung, sie tragen auch bei normalem Betrieb maßgebend zur Verfügbarkeit der Daten beim Kunden bei“, erläutert Tim Smith, National Business Continuity Manager von Alphawest.

Natürlich hat die Verfügbarkeit von Daten ihren Preis. „Hochverfügbarkeit ist extrem kostspielig. Dennoch geben die Kunden stets an, eine maximale Verfügbarkeit zu wollen“, so Joan Tunstall, Marketing Manager bei StorageTek. „Worauf der Zusatz folgt: ‚Es darf aber nicht viel kosten.‘“

Andere vertreten die Ansicht, dass Disaster-Recovery eine primäre Anforderung sei, egal wie hoch die Kosten sind. „Überraschenderweise ordnen manche Unternehmen und ihre CIOs den Aufbau einer stabilen Infrastruktur noch immer nicht als eine ihrer höchsten Prioritäten ein“, wie Gartner-Analyst David Neil kürzlich anmerkte.

„Der Begriff Disaster-Recovery sagt doch schon alles“, so David Yuile, CEO des Anbieters für verwaltete Sicherheitslösungen 90East. „Die Vorteile werden nur im Ernstfall relevant. Eine Verteilung über mehrere Standorte macht erst dann Sinn, wenn man sein Risiko verringern will. Darüber wird derzeit viel gesprochen, doch nur wenige setzen diesen Ansatz um.“

„Die Anforderungen für Disaster-Recovery müssen einen zentralen Bestandteil der IT-Strategie jedes Unternehmens bilden“, meint auch Scott Dillon, Senior Manager bei Iomega ANZ. „Die Geschäftskontinuität muss gesichert werden. Die entsprechenden Strukturen sorgen dafür, dass die betrieblichen Abläufe nicht unterbrochen werden.“

„Es geht nicht länger darum, was die Umsetzung kostet, sondern vielmehr darum, was ihre Unterlassung kostet“, erläutert Sean Sullivan, Leiter des Geschäftsbereichs für verwaltete Dienste bei IBM Global Services ANZ. Wenn sich diese Kosten also schon nicht vermeiden lassen, gibt es doch Möglichkeiten, sie zu minimieren und auf breiterer Basis zu nutzen.

„Die Implementierung und Wartung von Systemen für Disaster-Recovery und Geschäftskontinuität zwingt die Unternehmen zu einer kritischen Bewertung ihrer vorhandenen Prozesse, Geschäftsfunktionen und Verfahren. Dabei muss festgestellt werden, in welchem Maße das Unternehmen von diesen abhängt und wie kritisch sie für den allgemeinen geschäftlichen Betrieb sind“, sagt Peter Voysey, Consulting Services Manager für KAZ Technology Services. „Diese Bewertung kann die Unternehmensleitung bei der Einschätzung des Werts bestimmter Funktionen oder Prozesse unterstützen, die vielleicht mittlerweile überflüssig oder redundant geworden sind oder nicht mehr kosteneffektiv arbeiten.“

Abgesehen von den technologischen Vorteilen eines durchdachten Disaster-Recovery-Plans bietet er die Möglichkeit, mit der erhöhten Stabilität des jeweiligen Unternehmens zu werben. „Indem man seinen Kunden und Zulieferern zeigt, dass ihr Geschäft für das Unternehmen sehr wichtig ist, kann man sich eine erstklassige PR verschaffen“, so Smith von Alphawest.

„Ein gründlich erprobter Plan zur Sicherung der Geschäftskontinuität sollte wie eine Investition betrachtet werden, da er die Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens erhöht“, meint Steve Cartland, Manager für Geschäftskontinuität und Recovery-Dienste bei HP South Pacific. „Die Kunden wollen sicherstellen, dass die Waren oder Dienstleistungen, die sie bei einem Zulieferer einkaufen, ihnen bei Bedarf zur Verfügung stehen.“

Die Alternative dazu kann sehr unangenehm ausfallen. „In einer vernetzten Wirtschaft mit einer derart starken Technologie-Abhängigkeit können Ausfallzeiten für ein Unternehmen finanzielle Einbußen sowie eine Rufschädigung bedeuten“, sagt Pathy Pathmanaban, Vice President von HP Services South Pacific

Die Umsetzung dieser Aspekte im Budget gestaltet sich da schon schwieriger. „Es wird nie ganz einfach sein, die Rentabilität abstrakter Faktoren wie das gesteigerte Vertrauen und die Wertschätzung von Kunden und Mitarbeitern zu berechnen“, wie Voysey von KAZ einräumt.

Weitere Kosteneinsparungen sind im Versicherungsbereich möglich. „In konkrete Zahlen umgesetzt, kann ein wirksamer Disaster-Recovery-Plan den Unternehmen die Verringerung oder Beseitigung bestimmter Versicherungskosten ermöglichen“, so Voysey weiter.

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