Disaster Recovery – eine Rechtfertigung für die Kostenstelle

Viele Experten vertreten die Ansicht, dass sich ein Disaster-Recovery-Standort ideal für die Archivierung von Band-Backups eigne. „Die Unternehmen setzen zunehmend auf eine erhöhte Betriebsbereitschaft“, so Morrisey. „Normalerweise mussten die Produktionssysteme heruntergefahren werden, um die Backups durchzuführen. Mit einem guten Disaster-Recovery-Plan, der eine laufende, externe Replikation umfasst, können Band-Backups von diesem entfernten System erstellt werden, ohne das Live-System zu beeinträchtigen. Früher verwendeten viele Unternehmen unbemannte Standorte für ihre Disaster-Recovery-Strukturen. Heute geht man immer mehr dazu über, mit zwei primären Standorten zu arbeiten.“

Die Bandspeicher werden also nicht völlig verschwinden. „Ich halte es zwar nicht für sehr praktisch, alle Backups auf Platte zu lagern, doch ist eine Kopie auf Platte für einen raschen Disaster-Recovery-Plan sehr sinnvoll“, meint Penny.

Der Übergang von Platte auf Band symbolisiert eine grundlegende Veränderung der Prinzipien der Datensicherung. „Bei Einführung eines Disaster-Recovery-Systems muss man sich die im Unternehmen eingesetzte Speicher-Infrastruktur sehr genau anschauen, da sie in Verbindung mit einem Verwaltungstool eine effektivere Speichernutzung und eine rentablere Datenverwaltung ermöglichen kann“, sagt Grace Lai, Marketing Manager for Data Protection bei Computer Associates.

„Wenn man Disaster-Recovery effizient betreiben will, muss man seine Speicher-Infrastruktur rationalisieren“, so Tunstall. „Dieser Prozess liefert schließlich Geschäftsvorteile, da die Infrastruktur effizienter genutzt wird. Wenn man erst einmal seine Daten richtig evaluiert hat, muss man ihnen nur noch eine Priorität zuordnen. Solche Ansätze erweisen sich für das gesamte Unternehmen als nützlich.“

In vielen Fällen lässt sich keine konkrete Steigerung der Einnahmen erzielen, sondern vielmehr eine Senkung der Kosten im Vergleich zu den bisherigen Abläufen. „Wir empfehlen plattenbasierte Verfahren zur Sicherung und Rettung von Daten, da die erhöhten Speicherausgaben durch die Kosten für Ausfallzeiten bei weitem aufgewogen werden“, sagt Phil Goodwin, Analyst der META Group.

Eine weitere in diesem Zusammenhang erreichbare Verbesserung sind schnellere und kostengünstigere Netzwerke. „Angesichts weiter sinkender Kommunikationskosten erscheint den Kunden eine WAN-Replikation erheblich effizienter“, erläutert Sullivan von IBM. Die WANs haben sich dabei auch verändert: „Die Fähigkeit zur Datenrettung über Internet-basierte Netzwerke stellt einen wichtigen Schritt dar“, meint Green von Network Appliance. Egal mit welcher Architektur, „das Verschieben von Daten über ein WAN ist in jedem Fall günstiger als die Bereitstellung von Personal an einem Standort“, so Morrisey.

„Fibre Channel over IP ist ein hervorragendes Beispiel für kosteneffiziente Disaster-Recovery-Maßnahmen, da hiermit die Eingabeschnittstelle für die Datenreplikation, eines der Hauptelemente vieler Disaster-Recovery-Pläne, erheblich verringert wird“, sagt Greg Bowden, National Business Manager für Dimension Data.

Nicht alle Experten sind davon überzeugt, dass Netzwerke für über mehrere Standorte verteilte Disaster-Recovery-Strukturen kostengünstig genug sind. „Das primäre Hindernis sind die Kosten – nicht für die Standorte selbst, sondern für die Telekommunikation zwischen ihnen“, meint Yuile von 90East. Als Alternative würden sich viele Unternehmen für robustere Lösungen mit einem einzelnen Standort entscheiden, wie zum Beispiel Load Balancing und Clustering.

Selbst wenn man nicht über ein WAN verfügt, bringt die zunehmende Streuung von Personalressourcen sowohl Vorteile als auch neue Herausforderungen mit sich. „Der Übergang zu entfernt und mobil eingesetzten Mitarbeitern durch Modelle wie Telearbeit hat zu komplexeren Zusammenhängen und Problemen geführt, obwohl die erhöhte Streuung das Risiko eines Ausfalls weiter Systembereiche oder Personalressourcen verringert“, so Neil von Gartner.

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ZDNet.de Redaktion

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