Disaster Recovery – eine Rechtfertigung für die Kostenstelle

„Viele Firmen haben ihre Ansichten in Bezug auf Disaster-Recovery neu überdacht“, sagt Simon Penny von Dell. „Die Jahr-2000-Frage hatte bereits die Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt, doch sind viele der damaligen Disaster-Recovery-Pläne den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Anschläge vom 11. September haben Disaster-Recovery wieder ins Rampenlicht gerückt.“

Doch kann man von einem echten Boom in diesem Bereich sprechen? Die meisten Branchenkenner würden dies verneinen. „Trotz all der hektischen Evaluierung nach dem 11. September haben nur wenige Unternehmen ihre Budgets für Geschäftskontinuität nennenswert erhöht“, wie die Gartner-Analysten Donna Scott und Roberta Witty in einer ein Jahr nach den Anschlägen veröffentlichten Studie feststellen.

„Es gab ein großes Interesse an umfassenden Disaster-Recovery-Lösungen, auf das jedoch nur wenig Taten folgten, wenn man einmal von den gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen absieht“, meint auch Graham Penn von IDC.

„Die Hersteller rechneten damit, dass die Ereignisse des 11. Septembers eine starke Wiederbelebung des Geschäfts mit Disaster-Recovery-Systemen auslösen würden“, sagt Phil Morrisey von XSI. „So war auch tatsächlich ein leichter Anstieg der Umsätze zu verzeichnen, doch blieb der ganz große Boom aus. Das Interesse seitens der Unternehmen besteht zwar noch immer, doch warten viele Firmen weiter ab.“

Andere Beobachter meinen wiederum, bereits einen Umschwung erkannt zu haben, den sie allerdings eher der zunehmenden Datenflut im Allgemeinen zuschreiben. „Das Bewusstsein hat sich deutlich gesteigert“, meint Clive Gold von EMC. „Viele Unternehmen verwandeln sich aufgrund ihrer Geschäftsprozesse zunehmend in echte Informationsfirmen, weshalb sie ihre Daten schützen müssen.“

„Nach dem 11. September schienen die Dinge in Bewegung zu geraten, doch blieb der ganz große Umschwung aus“, so Simon Green von Network Appliance. „Doch nun hat er stattgefunden.“

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ZDNet.de Redaktion

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