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BMG will offenbar auch mit Sony Music über Fusion sprechen

Der Bertelsmann-Konzern will nach Angaben aus mit der Situation vertrauten Kreisen mit Sony Music über eine mögliche Fusion ihrer Musikgeschäfte sprechen, nachdem die Verhandlungen mit dem Konkurrenten Warner Music ins Stocken geraten sind.

Der Bertelsmann-Vorstand habe diesen Schritt auf seiner Sitzung am Montag abgesegnet, hieß es am Dienstag in den Kreisen. Es gebe aber noch keine Gespräche mit Sony Music. Sprecher von Bertelsmann, deren Musiktochter BMG und Sony Music lehnten einen Kommentar ab.

Manche Branchenkenner räumen dem Vorstoß von Bertelsmann auch nur geringe Erfolgschancen ein. Sony Music habe in diesem Jahr mit fast allen der fünf größten Musikkonzerne der Welt informell über eine Konsolidierung gesprochen und dabei betont, nicht unter Zeitdruck zu stehen, sagte ein mit den Gesprächen Vertrauter. Sony Music wäre wahrscheinlich nur an einer schlichten Übernahme von BMG interessiert, und das auch nur für sie zu einem attraktiven Preis, fügte er hinzu.

BMG ist der kleinste der weltweit fünf größten Musikkonzerne. Angeführt wird die Rangliste von Universal Music, gefolgt von Sony Music, der britischen EMI Group und der Time-Warner-Tochter Warner Music. Wegen seit Jahren sinkender Umsätze in der Musikbranche halten alle Beteiligten nach Möglichkeiten für der Kooperationen oder Zusammenschlüsse Ausschau.

BMG hatte in den vergangenen Monaten mit Warner Music über die Gründung eines Joint Ventures verhandelt, an dem beide Konzerne je zur Hälfte beteiligt werden sollen. Die Gespräche, die schon weit fortgeschritten waren, sind nach Angaben aus Kreisen nicht abgebrochen, aber ins Stocken geraten. Angang der Woche warf EMI seinen Hut in den Ring und bot Warner den Kauf des Musikgeschäftes für mehr als 1,5 Milliarden Dollar an. Sowohl eine Fusion von BMG und Warner als auch eine Kombination Warner/EMI würde den weltweit zweitgrößten Musikkonzern schaffen.

Bisher waren Versuche für Fusionen unter den Top Fünf Musikkonzernen an wettbewerbsrechtlichen Hürden gescheitert. Die Beteiligten hoffen, dass die schwachen Märkte die Kartellbehörden in den USA und Europa diesmal milder stimmen. Mehr als einen Zusammenschluss würden sie aber nicht genehmigen, wird in der Branche vermutet.

ZDNet.de Redaktion

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