Multiformat-DVD-Brenner: Pioneer DVR-A06

Auch bekannte Technik kann durchaus mit Innovationen aufwarten. So hat Pioneer als Erfinder und standhafter Vertreter des DVD-R/RW-Standards bei seinem neuen Rewritable-Laufwerk DVR-A06 die neue DVD+R/RW-Technik hinzugefügt. In der Geschwindigkeit hinkt das neue Pioneer-Laufwerk seinem Mitbewerber der gleichen Preiskategorie, dem DRU-510A von Sony, um einiges hinterher und auch beim Packet-Writing-Test lag das A06 gegenüber seinem Vorgänger, dem A05, zurück. Dies liegt offensichtlich daran, dass Pioneer die Packet-Writing-Software InstantWrite von VOB gegen WriteDVD von Software Architect ausgetauscht hat. Weitere Abzüge gab es für das Fehlen eines Kopfhörerausganges und Lautstärkereglers an der Vorderseite. Insgesamt bleibt das DVR-A05 aufgrund des extrem günstigen Straßenpreises weiterhin die Empfehlung der Reaktion, während das DVR-A06 den Klassenbesten von Sony, das DRU-510A, nicht überzeugend schlagen kann.

Setup und Bedienung

Die Installation des DVR-A06 ist wie jedes Setup eines internen Laufwerkes für alle, die sich damit auskennen, ein Kinderspiel. Ansonsten tut man gut daran, einen technisch versierten Bekannten damit zu behelligen. Der Setup-Leitfaden in verschiedenen Sprachen liefert lediglich Grundinformationen. Auch der Lieferumfang ist beschränkt: Enthalten sind ein analoges Audiokabel vom Laufwerk zur Soundkarte und die Montageschrauben. IDE-Kabel sind nicht enthalten, die Chancen stehen jedoch gut, dass dieses Kabel bereits im Rechner vorhanden ist. Das DVR-A06 ist mit allen Microsoft-Betriebssystemen (ab Windows 98 SE), jedoch nicht mit Macintosh kompatibel. Auch der von Philips begründete Standard Mount Rainier für RW-CDs als Disketten-Ersatz wird nicht unterstützt.

Bei der Installation des Softwarepakets traten Probleme auf. So zeigte der Installationsmanager einen Konflikt zwischen der Packet-Writing-Software des DVR-A06 und einer früheren, bereits wieder deinstallierten Packet-Writing-Software an. Zwar wäre dieses Problem auf einem neuen System nicht aufgetreten, trotzdem ist dies keine Entschuldigung dafür, dass das Installationsprogramm abbricht und alle Anwendungen einzeln installiert werden müssen.

Ausstattung

Das DVR-A06 beschreibt DVD-R und DVD+R mit 4facher, DVD-RW mit 2facher, DVD+RW mit 2,4facher, CD-R mit 16facher und CD-RW mit 10facher Geschwindigkeit. Die Lesegeschwindigkeit bei DVD-ROM ist 12x, bei DVD Recordable/Rewritable 6x und bei CD-ROM 32x. Ein so vielseitiges Laufwerk wird sehr wahrscheinlich in vielen Computern eingesetzt werden, weshalb es verwundert, dass Pioneer den Kopfhörerausgang und Lautstärkeregler an der Vorderseite weggelassen hat. Diese Standard-Funktionalitäten findet man bereits bei Basislaufwerken für 50 US-Dollar, weshalb ihr Fehlen bei einem 329 US-Dollar teuren Gerät mehr als seltsam erscheint. Dagegen kann sich der Anwender über die standardmäßige Auswurftaste, den Notauswurf des Laufwerks und die Betriebsleuchte freuen. Auf der Rückseite bietet das DVR-A06 zudem die komplette Reihe von IDE- und Stromanschlüssen, digitale und analoge Audioports sowie Jumper für das Laufwerk.

Bei der Software geht Pioneer neue Wege und bietet ein Paket mit einer Reihe von Programmen von Ulead an, die in dieser Kategorie eher unüblich sind. Als Software für Video-Bearbeitung und -Authoring ist VideoStudio 7.0 SE DVD enthalten, mit DVD PictureShow 2.0 SE können Diashows auf CD oder DVD erstellt werden, wobei Ulead Burn die DVD-Wiedergabe übernimmt. Mit Nero Express können Daten- und Audio-CDs sowie Filme auf DVD erstellt werden. Das Packet-Writing erfolgt mit WriteDVD von Software Architect, was im Test jedoch Performance-Probleme zeigte. Insgesamt bot das DVR-A05 ein besseres Softwarepaket.

Performance

Obwohl das DVR-A06 nun auch DVD+RW-Medien beschreiben kann, war die Performance gegenüber seinem Vorgänger in einigen Bereichen eher mager. Zwar war die Leseleistung bei Bild- und Daten-DVDs besser als beim DVR-A05, dafür war die Schreibleistung ein Reinfall: Zum Schreiben der Testdateien benötigte das DVR-A06 20 Mal so lange wie das Vorgängermodel. Das liegt wahrscheinlich an der Packet-Writing-Software WriteDVD von Software Architect, denn in einem inoffiziellen Test mit InCD von Ahead Software erreichte das Laufwerk bessere Ergebnisse. Leider wird das DVR-A06 nicht vollständig von der aktuellen Version von InCD unterstützt. Ahead verspricht jedoch, dass dies bei der nächsten Version der Fall sein werde. Wer noch keine Packet-Writing-Software besitzt, die auch das DVR-A06 unterstützt, sollte vor der Einplanung von dessen Rewriting-Funktionen besser darauf warten, dass Pioneer dieses Problem behebt.

Service und Support

Es bleibt zu hoffen, dass der Online-Support für das DVR-A06 genauso benutzerfreundlich ausfällt wie bereits für die Modelle DVR-A03, DVD-A04 und DVR-A05, bei denen Bedienungsanleitungen, White-Paper, Downloads für Treiber, Software-Updates und sogar Firmware-Upgrades für alle DVR-Vorgängerprodukte angeboten wurden. Pioneer gewährt Garantie von zwei Jahren, der technische Support ist von Montag bis Freitag jeweils von 09:00 bis 18:00 Uhr kostenlos zu erreichen.

ZDNet.de Redaktion

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