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Dreamweaver MX 2004

Mit Dreamweaver MX 2004 können Designer auf die Schnelle Layouts erstellen und Entwickler die neuesten datengesteuerten Anwendungen integrieren. Mit einer nicht zu überladenen und doch komplizierten Oberfläche bietet Dreamweaver MX 2004 ein gutes Maß an Unterstützung durch die automatische Codeerstellung und stellt eine ausgezeichnete Oberfläche für direkten Zugriff auf HTML-Code zur Verfügung. Diese Version hat zusätzliche Funktionen für die neuesten Active-Server-Komponenten und bessere CSS-Unterstützung. Dreamweaver ist jedoch nicht für jedermann. Adobe-Anwender werden sich wohl eher mit GoLive wohl fühlen, und Hobby-Websitedesigner sollten das weniger gewaltige (und weniger leistungsfähige) Angebot von Microsoft in Betracht ziehen: FrontPage.

Setup & Benutzeroberfläche

Im Test wurde die Windows-Version von Dreamweaver MX 2004 installiert, ein einfacher und schneller Vorgang – davon abgesehen, dass das Produkt entweder über das Internet oder telefonisch aktiviert werden musste. Voll gepackt mit den allerbesten Webdesign- und Entwicklungstools ist Dreamweaver MX 2004 sicherlich nichts für den gelegentlichen Webdesigner. Die Oberfläche war schon immer sehr kompliziert und erforderte einen relativ zeitaufwendigen Lernprozess; die neue Version fügt nun eine Reihe neuer Tools hinzu. Dieser Vorgang wird etwas entschärft durch eine neue Eröffnungsseite, die eine Reihe von Vorlagen wie z.B. ASP.Net, ColdFusion, PHP oder einfach nur HTML präsentiert. Nach Auswahl der Vorlage kann die Entwicklung der Site beginnen. Wie immer stellt Macromedia drei verschiedene Arbeitsflächen zur Auswahl: einen WYSIWYG-Seitendesigner, eine Codeansicht für die Tech-Freaks und ein geteiltes Fenster.

Die Arbeitsfläche ist von Symbolleisten und Bedienfeldern eingeschlossen, um praktischen Zugriff auf Dreamweavers gewaltige Funktionsvielfalt zu bieten. Zwischen offenen Seiten im Arbeitsbereich kann einfach mit einem Klick auf die Register oben am Schirm gewechselt werden (diese Register sind nur in der Windows-Version zu finden). Jedes Register hat Schaltflächen für einen schnellen Wechsel zwischen den Arbeitsflächenansichten. Über den Punkt Einfügen findet der Anwender Schaltflächen zum Hinzufügen von Objekten wie z.B. Medien, Tabellen und Formularen. Eine seitlich angebrachte Reihe gruppierbarer Bedienfelder bietet Zugriff auf die beeindruckende Maschinerie im Innern von Dreamweaver, wie z.B. die Möglichkeit, Codefragmente und Objekte hinzuzufügen, Stileigenschaften und Site-Strukturen anzusehen und Verhalten zu verändern. In der Anzeige unten findet sich eine Eigenschaftsleiste, in der die Einstellungen der jeweiligen Auswahl angezeigt werden – Text, Grafiken usw. – und Parameter wie Schriftart, Farbe und Größe schnell verändert werden können.

Macromedia machte kleinere Verbesserungen an der Benutzeroberfläche, so gibt es nun z.B. einen Favoriten-Bereich in der Einfügen-Leiste, ein angenehmes Kontextmenü über die rechte Maustaste, eine WYSIWYG-Text- und Stil-Auswahl und eine verbesserte Tagauswahl. Eine wünschenswerte Verbesserung betrifft die Möglichkeit, Bedienfelder, wie bei den meisten Adobe-Anwendungen, über Drag&Drop zu gruppieren. Die derzeitige Methode, welche die Auswahl von „Site gruppieren mit“ über ein Kontextmenü erfordert, ist etwas umständlich.

Leistungsmerkmale

Die Liste der ansprechendsten Leistungsmerkmale von Dreamweaver – XML, ASP, CSS, SQL, PHP, JSP – liest sich wie eine scheinbar unendliche Liste von Kürzeln. Doch läuft das alles auf zwei hauptsächliche Funktionskategorien hinaus. Die erste Kategorie besteht aus Unterstützung für datengesteuerte interaktive Webseiten mit Codeerweiterungen wie z.B. JavaScript, die Active Server Pages von Microsoft und ColdFusion von Macromedia. Mit diesen Diensten lassen sich auch ohne langjähriges HTML-Codierungsstudium dynamische Komponenten wie Bestellformulare, Benutzerauthentifizierung und Datenbankabfragen einfach in Webseiten einbauen. Zweitens steht durch CSS-Stile und die neue Bildbearbeitungsleiste beträchtliche Unterstützung für die Steuerung der optischen Erscheinung einer Website zur Verfügung.

Viele der neuen Leistungsmerkmale sind in der Tat auf CSS-Unterstützung ausgerichtet. Dreamweaver MX 2004 macht die Entwicklung von CSS wesentlich einfacher, dank einer verbesserten Entwurfsansicht, welche die Seiten genauer wiedergibt, und neuen und verbesserten Inspektoren zur Überprüfung und Abänderung von Stil-Parametern. Es gibt einen angenehmen CSS-gestützten Textinspektor; zieht man vor, CSS selbst zu codieren, gibt diese Version Code-Fingerzeige, damit dieser Vorgang nicht ganz so mühselig ist.

Dreamweaver enthält Hunderte von Codefragmenten. Mit einfachem Ziehen können Schaltflächen, Formularelemente, Navigationsleisten, JavaScript, Inhaltstabellen, Flashschaltflächen und Sonderzeichen, wie z.B. Dienstleistungsmarken, auf der Seite platziert werden. Das Bestimmen von Verhalten für Objekte ist ebenfalls einfach: Hierzu muss lediglich ein Objekt markiert und ein Verhalten aus dem Bedienfeld gewählt werden, so z.B. ‚Audio abspielen’ oder ‚Popup-Menü zeigen’. Formularersteller können die neuen ASP.Net-Elemente nutzen, um auf einfache Weise anpassbare Internetformulare zu erstellen. Macromedia macht mit dieser Version die Entwicklung von Webseiten etwas wenig mühsam, indem nun direkt aus Microsoft Word und Excel kopiert und eingefügt werden kann, ohne irgendwelche Formatierung zu verlieren.

Dreamweaver ist nun noch flexibler, da Macromedia auch etliche plattformübergreifende Technologien unterstützt und ordentliche Tools für browserübergreifende Entwicklung bereitstellt. Beim Speichern einer Datei überprüft Dreamweaver 2004 das aktuelle Dokument automatisch auf browserübergreifende Kompatibilitätsprobleme. Hierzu werden die jeweiligen Zielbrowser ausgewählt, und Dreamweaver stellt sicher, dass die Seiten keine nicht unterstützten Funktionen enthalten.

Service & Support

Macromedia stellt im Dreamweaver Support Center Online-Hilfe zur Verfügung, u. a. FAQs, Tutorials, Online-Foren und erweiterte technische Informationen. Macromedia erlaubt zwei kostenlose Anfragen an den technischen Support innerhalb von 90 Tagen nach der ersten Kontaktaufnahme. Danach wird man für einen Support-Plan zur Kasse gebeten. Zwar scheint der Preis von teilweise mehreren tausend Euro für diese Pläne unverschämt hoch, doch kann man fast immer in einem der Foren eine Antwort finden, und E-Mail-Anfragen an den technischen Support sind kostenfrei. Außerdem ist dies der übliche Preis in dieser Branche. Trotzdem muss man nicht davon begeistert sein. Ein Anruf beim technischen Support erlangte eine schnelle und richtige Antwort. Und die E-Mail-Anfrage wurde innerhalb von absolut akzeptablen 24 Stunden beantwortet.

Fazit

Dreamweaver ist sicherlich die beste Investition, wenn man die neueste Innovation in Website-Entwicklung benötigt. Für den gelegentlichen Anwender ist das Programm aber reiner Overkill.

ZDNet.de Redaktion

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