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Das Ende von ZIP? Sicherheits-Features bergen Probleme

Mehr als ein Jahrzehnt lang war ZIP das gängigste Format zum Packen von Dateien, um sie leichter speichern oder im Internet übertragen zu können. Dutzende von Softwareprogrammen, einschließlich Tools in den aktuellen Versionen von Microsofts Windows-Betriebssystem, können Dateien mit der Erweiterung .zip lesen und entpacken.

Aber diese Zugänglichkeit hat sich geändert, seit Anfang des Jahres eine neue Version von PKZip zum Erstellen und Öffnen von ZIP-Dateien auf den Markt kam. PKWare der kleinen Software-Hersteller aus Wisconsin hat den ZIP-Standard entwickelt und veröffentlicht. Die neue Version sowie ein folgendes Update enthalten fortschrittliche Sicherheitsfunktionen, die es – bislang – exklusiv nur bei PKWare gibt.

WinZip aus Connecticut, Hersteller des äußerst beliebten Konkurrenz-Utilitys für ZIP, reagierte darauf mit einer neuen Version seiner Software. Das WinZip-Update enthält ähnliche Sicherheitserweiterungen, aber diese basieren auf anderen Verschlüsselungsmethoden, welche inkompatibel mit dem PKWare-Format sind.

Beide Programme verwenden die grundlegende Datei-Endung .zip, um sowohl sichere wie auch Standard-Dateien zu markieren. Fazit? Wer jetzt eine Datei mit der Endung .zip erhält, weiß erst beim Versuch, sie zu öffnen, um welchen von drei möglichen Typen es sich handelt: eine sichere Datei, die nur mit der PKWare-Software zu öffnen ist, eine sichere Datei, die nur mit WinZip zu öffnen ist, oder eine Standard-ZIP-Datei, die mit jedem Packprogramm zu öffnen ist.

„Man wird kaum jemandem eine wichtige Datei in einem Format schicken wollen, das dieser nicht lesen kann“, so Amy Wohl, unabhängige Technologie-Analystin.

PKWare und WinZip geben sich gegenseitig die Schuld an der möglichen Verwirrung. Nach Aussage der Unternehmensleitung von WinZip musste die Software um Sicherheitsfunktionen ergänzt werden, um konkurrenzfähig zu bleiben. Und da man keinen Zugang zum Verschlüsselungsschema von PKWare hatte, war man gezwungen, ein eigenes zu entwickeln.

Die beiden rivalisierenden Unternehmen bieten Utilities zur Datenkompression an, welche Tools für die Erstellung und Verwaltung komprimierter Dateien enthalten, und diese beiden konkurrieren mit einfachen Entpackprogrammen, wie sie von anderen Softwareherstellern kostenlos erhältlich sind.

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ZDNet.de Redaktion

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