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Release-Politik piesackt Oracle-Anwender – und andere

Doch die wenigsten steigen auf eine neue Version um, wenn sie auf den Markt kommt. Wenn die Unternehmen schließlich migrieren, können unter Umständen vier Jahre und mehr ins Land gegangen sein. Den Hauptgrund, sich für einen längst überholten Versionsstand zu entscheiden, liefern zumeist die Softwareprodukte, die mit dem neuen Release harmonieren müssen. Nur weil eine neues Datenbank-Upgrade zu haben ist, sind nicht auch alle Anwendungen neu und darauf angepasst. Schließlich hat jeder IT-Hersteller seinen eigenen Release-Rhythmus und andere Prioritäten. Zudem bedeutet neue Software häufig auch neue, passende Hardware. So dauert die Entscheidung, welches neue Release das richtige ist, selbst schon lange – eineinhalb Jahre ist laut Saacke ein in im Durchschnitt liegender Zeitrahmen.

Die Anwender stellen somit gar nicht die Innovationszyklen der IT-Branche in Frage, sondern die Support-Dauer – die Frist, die ein Hersteller einem Produkt für das Überleben einräumt. Wie Doag-Vorstand Saacke betont, schätzen so auch die Oracle-Anwender die Innovationsfreudigkeit ihres Herstellers und wollen nicht darauf verzichten. Das jedoch ist das Dilemma.

Die Anwender wollen alles: Langlebige, stabile, möglichst wartungsfreie Produkte, auch in Uraltprodukten gut geschulten Support für wenig Geld und neueste aber fehlerfreie Technik. Dazu ein Beispiel aus der Tool-Welt von Oracle: Die User verlangen sowohl verstärkte Unterstützung für die Werkzeuge der vierten Generation, die für Client-Server-Architekturen entwickelt wurden, als auch die Förderung von Werkzeugen, die in mehrschichtigen Web-Architekturen Verwendung finden.

Eine generelle Lösung dieses Problems a la „Die IT-Branche soll mal einen Gang zurückschalten“ kann es wohl nicht geben und dürfte im Sinne der Wirtschaft kaum ratsam sein. Es bleibt den Anwendern überlassen, welchen Druck sie im Einzelfall erzeugen. Und es liegt an den Herstellern, wie kulant und anwenderfreundlich sie reagieren.

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ZDNet.de Redaktion

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