Microsoft hat heute als Reaktion auf die Niederlage in der Eolas-Patentklage die geplanten Änderungen am Internet Explorer bekannt gegeben. Das Unternehmen will in diesem Fall aber weiterhin in Berufung gehen.
„Das Urteil hat nicht nur Auswirkungen auf Microsoft, es hat Auswirkungen auf die gesamte Industrie“, so Michael Wallent, zuständig für die Windows Client-Plattform. „Microsoft hat den Dialog mit den betroffenen Unternehmen gesucht und eine Lösung entwickelt, die die Auswirkungen des Patents minimiert oder völlig beseitigt.“
Betroffen von dem Patent sind nach Aussagen von Microsoft hauptsächlich ActiveX-Controls wie Macromedia Flash, Apple Quicktime, Real One, Adobe Reader oder der hauseigene Media Player sowie Java-Applets.
Bislang konnten Applets durch HTML-Tags wie , oder eingebunden und aufgerufen werden. Um das Patent, das den automatischen Aufruf von aktivem Content abdeckt, zu umgehen, will Microsoft bei jedem Applet, das auf diese Weise eingebunden ist, das Dialogfenster „Klicken Sie auf OK, um den Content dieser Seite zu laden“, zwischenschalten. Applets, die nicht auf entfernt liegende Daten zurückgreifen, sind nach Aussage von Microsoft davon allerdings nicht betroffen.
Um die Änderungen durch das Patent völlig vom Enduser fernzuhalten, schlägt Microsoft vor, Applets künftig mittels Java Script-Befehlen zu starten. Diese müssen aber in einer externen Datei abgespeichert sein und dürfen sich nicht in dem Dokument befinden, in dem auch das Applet eingebunden ist.
Microsoft will durch die Änderungen notwendige Lizenzzahlungen an Eolas vermeiden. Eolas-Gründer Mike Doyle hält zwar auch eine außergerichtliche Einigung für möglich, doch würden dann laut Beobachtern wohl Lizenzgebühren pro installiertem Internet Explorer fällig. Aufgrund der hohen Nutzeranzahl eine wenig attraktive Lösung für Microsoft.
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