Der Mobilfunkspezialist Funkwerk hat in den ersten acht Monaten 2003 mehr umgesetzt als geplant und denkt nun über eine Anhebung seiner Jahresplanung nach. Bis Ende August sei ein Umsatz von über 110 Millionen Euro erzielt worden, teilte die Thüringer Firma am Dienstag mit. „Wir liegen damit deutlich über Plan. Eine weitere Erhöhung unserer Umsatzplanung ist daher im Bereich des Möglichen“, erklärte Vorstandschef Hans Grundner. Genaueres stehe jedoch erst nach Abschluss des dritten Quartals an. Bereits in den ersten sechs Monaten hatte Funkwerk dank neuer Aufträge für Mobilfunkterminals für europäische Bahnbetriebe sowie zunehmende Bestellungen der Automobilindustrie ein Rekordergebnis erzielt.
Für das Gesamtjahr plant Funkwerk, die künftig unter anderem auch die belgische Bahn mit Mobilfunkterminals ausstatten wird, bislang einen Umsatz von 150 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als zwölf Millionen Euro.
Funkwerk gründet seinen Optimismus unter anderem auf eine neuartige Anwendung für die Automobilindustrie. Auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt habe die Firma eine Verstärkertechnologie vorgestellt, die erstmals die gleichzeitige Nutzung verschiedener Mobilfunkanwendungen wie Freisprechanlage und mobiles Fax über nur eine Antenne ermögliche. Führende europäische Autohersteller hätten sich an der „Active Combiner“ genannten Technologie bereits interessiert gezeigt, hieß es.
Einen deutlichen Wachstumsschub erwartet Funkwerk nach eigenen Angaben zudem in den USA. Im Frühjahr hatte die Firma dort ihren Vertrieb von Freisprechanlagen und Mobilfunkzubehör begonnen. Die ersten Resultate seien sehr erfreulich, hieß es. „Die USA haben bei Freisprechanlagen einen erheblichen Nachholbedarf“, sagte Grundner weiter. „Das entspricht etwa der Situation in Deutschland vor dem Boom vor drei Jahren. Wir rechnen daher auf diesem Markt mit hohen zweistelligen Zuwachsraten in den kommenden Jahren.“ Die im Prime Standard notierten Funkwerk-Aktien legten bis zum Nachmittag über sechs Prozent auf 27,70 Euro zu.
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