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Toshiba TLP-S30U

Als Toshiba den LCD-Projektor TLP-S30U vor nun fast einem Jahr vorstellte, war dieser nicht nur extrem hell – das Unternehmen gab 1.400 ANSI-Lumen an – sondern auch mit einem äußerst aggressiven Preis von etwa nur 860 Euro ausgezeichnet. Seitdem haben jedoch eine Hand voll Konkurrenten ihre Preise gedrückt. Und obwohl der TLP-S30U noch immer zu den hellsten Einstiegsmodellen unter den SVGA-Projektoren zählt, haben ihn neuere Modelle – insbesondere kleinere und leichtere DLP-Projektoren wie z. B. der Dell 2100 MP – inzwischen sowohl in puncto Funktionen als auch Leistung bei weitem überrundet.

Design

Der Toshiba TLP-S30U hat ein schlichtes, kastenförmiges Design. Für einen LCD-Projektor der unteren Preisklasse sind seine Abmessungen – 27,4 x 20,6 x 7,9 cm (BxTxH) – und sein Gewicht (2,2 kg) recht durchschnittlich; im Vergleich zu preislich ähnlichen DLP-Projektoren ist der TLP-S30U jedoch eher groß und schwer. Sein Reisegewicht einschließlich Zubehör bringt 2,7 kg auf die Waage; die schwarze Nylontragetasche ist trotz ihrer überraschenden Kompaktheit vernünftig gepolstert.


Im Vergleich zu preislich ähnlichen DLP-Projektoren ist der Toshiba etwas groß und schwer.

Die Trapez-Korrektur des TLP-S30U: Ein Druck auf den Auto-Trapez-Korrektur genügt, und alles geht wie von selbst.

Obgleich das Setup des Projektors recht einfach ist, könnte es noch automatisierter ablaufen. So kann der Projektor nicht automatisch feststellen, ob er an einen Computer oder eine Videoquelle angeschlossen ist. Erst muss der entsprechende Knopf betätigt und zwischen den möglichen Einstellungen umgeschaltet und anschließend der Knopf zur automatischen Einstellung gedrückt werden, damit der Projektor den optimalen Phasenwinkel und die geeignete Frequenz wählen kann.

Das Objektiv des Projektors steht an der linken Seite der Vorderblende leicht hervor; ein angebundener dünner Objektivdeckel bietet nur minimalen Schutz. Der 1,2-fache optische Zoombereich ist für diese Art von Projektoren durchschnittlich. Dabei muss dieser Projektor allerdings fast 2,1 m von der Projektionsfläche entfernt sein, um ein Bild mit einem Durchmesser von einem Meter zu projizieren – einer der größten Abstände in der getesteten Projektorengruppe.

Der Toshiba hat bei weitem die beste Trapez-Korrektur, die je im Test vorkam. Wenn das projizierte Bild statt viereckig eher trapezförmig ausfällt, muss nur der Trapez-Korrektur-Knopf auf der Fernbedienung oder oben auf dem Projektor gedrückt werden. Das Gerät berechnet dann automatisch den Winkel und stellt das Bild rechteckig ein. Das Ganze funktioniert tadellos.

Ausstattung

Die Hauptanschlüsse des Toshiba TLP-S30U befinden sich auf der Rückseite: VGA und Component-Video (mit optionalem Kabel) durch die VGA-Schnittstelle, zudem Composite-Video und S-Video. Großzügigerweise liefert Toshiba sowohl Computer- als auch Stereo-Composite-Kabel für den Audioanschluss mit. Der kleine einkanalige 1-Watt-Lautsprecher kann zwar ziemlich laut werden, klingt jedoch blechern. Der VGA-Ausgang des TLP-S30U ist ein schönes Plus; hierdurch kann ein Bild gleichzeitig auf einem anderen Monitor bzw. Projektor angezeigt werden.


Der Toshiba bietet keine üppige doch eine sehr zweckmäßige Auswahl an Anschlüssen.

Laserpointer oder Steuerung des Laptops gefällig? Diese Fernbedienung kann damit nicht dienen – erst müssen weitere 139 US-Dollar auf den Tisch gelegt werden.

Die dem TLP-S30U beigefügte Fernbedienung kann sämtliche Funktionen des Projektors steuern, doch lässt sie sich nicht mit dem Laptop verbinden, um so nützlichen Funktionen wie z. B. das Weiterblättern zur nächsten PowerPoint-Folie zu ermöglichen. Einen Laserpointer besitzt sie auch nicht. Dass Toshiba eine Mausfernbedienung zum Preis von etwa 118 Euro anbietet, die diese Lücken füllt, ist nur ein schwacher Trost.

Der TLP-S30U benötigt etwas mehr Wartung als die anderen getesteten Projektoren. Der Luftfilter muss alle 50 Betriebsstunden gereinigt werden, ungefähr doppelt so oft wie bei den meisten Projektoren. Zudem empfiehlt das Unternehmen, den Lufteinlass, die Abluftventilatoren und den Luftfilter alle zwei bis drei Jahre auszuwechseln. Das Auswechseln der Birne erfordert etwas Geschick sowie das Entfernen von zwei Schrauben. Um die Lebensdauer der 329 Euro teuren Lampe zu verlängern, kann der Projektor auf Stromsparmodus gestellt werden. Bedauerlicherweise gilt diese Einstellung nur, bis der Projektor ausgeschaltet wird.

Leistung

Der TLP-S30U von Toshiba ist einer der hellsten unter den getesteten Projektoren und liefert 1.163 Lumen (dicht an den angegebenen 1.400). Im Stromsparmodus reduziert sich die Helligkeit um 18 Prozent auf 953 Lumen, was für die meisten Anwendungen in kleinen Räumen noch immer ausreichend ist. Wichtiger ist jedoch, dass sich der Geräuschpegel um 30 Prozent reduziert, wodurch der TLP-S30U leiser als der Durchschnittsprojektor seiner Klasse ist.

Im Normalbetrieb ist der TLP-S30U laut, heiß und langsam. Mit 41,2 Dezibel ist sein Lüfter der lauteste aller Testkandidaten. Und die austretende Luft misst mollig warme 71°C. Zum Anlaufen benötigt dieser Projektor fast doppelt so lange wie die anderen Prüflinge, nämlich 1 Minute und 6 Sekunden. Die Abkühlzeit dauerte mehr als 3 lange Minuten.

In den Bilddarstellungs- und Qualitätstests zeigte der TLP-S30U mittelmäßig gute Leistungen. Der Kontrast von 186:1 ist niedrig, besonders im Vergleich zu den von Toshiba angegebenen 400:1. Seine Farbtemperatur von 6.750° Kelvin (K) verfehlt das ideale Tageslichtweiß von 5.500 K bis 6.500 K nur um Haaresbreite. In den Tests konnte dieser Projektor ausgezeichnet mit den Farben eines typischen Monitors mithalten – was bedeutet, dass die nächste Präsentation weniger unharmonische Farbkombinationen aufweisen wird. Rot- und Blautöne stimmten haargenau. Grüntöne bewegten sich leicht in den gelben Bereich. Fast alle der 255 Grautöne waren erkennbar; manche hatten einen leichten Grünstich, jedoch war keinerlei Streifenbildung oder Fahnenziehen ersichtlich. Nur bei einer einzigen Testfolie war ein Flimmern erkennbar. Im DVD-Test mit dem Film „Die Matrix“ waren komplexe Bewegungen ziemlich störungs- und fehlerfrei. Wie bei vielen LCD-Projektoren war auch hier das Gitternetz aus feinen horizontalen und vertikalen Linien zwischen jedem Pixel deutlich zu erkennen.

Service und Support

Der Toshiba TLP-S30U wird mit einer zweijährigen beschränkten Garantie geliefert. Die Verlängerung dieser Garantiezeit auf drei oder vier Jahre kostet zusätzlich. Es sind für dieses Gerät leider weder herunterladbare Dateien noch Support direkt über die Toshiba-Website erhältlich. Als Online-Support steht die Ask-IRIS-Funktion von Toshiba zur Verfügung, die versucht, an sie gestellte Fragen zu verstehen, offenbar jedoch nur Hinweise auf unwichtige Dokumente liefert. Eine E-Mail-Adresse für den technischen Kundendienst war nicht aufzufinden.

Der TLP-S30U wird mit einem mehrsprachigen Benutzerhandbuch und einer auf einer Seite zusammengefassten Kurzanleitung geliefert. Das Handbuch deckt alle Grundfunktionen des Projektors ab; die im Test vorliegende Ausgabe enthielt jedoch Verweise auf nicht existierende Seiten, was in dieser Projektorfamilie gang und gäbe zu sein scheint. Das gedruckte Handbuch beinhaltet dagegen nur die erste Hälfte der Seiten. Um die gesamte Ausgabe zu sehen, muss man auf die CD-ROM zugreifen oder das Handbuch von der Toshiba-Website herunterladen.

ZDNet.de Redaktion

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