Die frühen Versuche, die Research in Motion (RIM) im Hinblick auf die Verbindung seines beliebten drahtlosen E-Mail-/PDA-Geräts mit einem Mobiltelefon unternahm, waren nicht so erfolgreich, wie das Unternehmen gehofft hatte.
Doch beim BlackBerry 7230, dem ersten Modell von RIM mit Farbdisplay, liegen die Dinge anders. In Deutschland bietet T-Mobile das Gerät in Verbindung mit dem Abschluss eines T-Mobile Vertrages (24 Monate) zu einem Preis von 269,95 Euro an. Der 7230 kombiniert ein GSM/GPRS-Telefon, einen PDA und die Möglichkeit zur drahtlosen Übertragung von E-Mails in einem schlanken, 135 Gramm schweren Gerät, das ohne Ohrstecker auskommt.
Design
Einige bezeichnen den 7230 aufgrund seines blauen Gehäuses scherzhaft als BlueBerry und nicht als BlackBerry. Er ist ein wenig kürzer und dicker (113 x 74 x 21 mm) als der bewährte 957 von RIM. Für ein Smartphone ist das Gerät sehr kompakt, männliche Nutzer werden es wahrscheinlich im mitgelieferten Holster am Gürtel tragen.
Das hochauflösende 240 x 160 Pixel-Farbdisplay unterstützt 65.000 Farben und ist genauso breit wie der Bildschirm des 957, allerdings ein wenig kürzer. Es ist zwar nicht so hell – nicht einmal mit eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung – wie die Displays der Pocket PCs oder Palms, aber die Darstellung ist leserlich und auch bei direktem Sonnenlicht erkennbar. Die Tasten sind etwas größer und höher als die des 957, so dass sie besser erfühlt werden können. So oder so gehört die Minitastatur des 7230 zu den besten derzeit erhältlichen Eingabeoptionen und auf jeden Fall ist sie denen der Treo-Modelle von Handspring überlegen.
Taschenfreundlich: Obwohl der BlackBerry meist am Gürtel getragen wird passt er auch in eine Jackentasche. | Umfangreich: Der 7230 ist ein wenig dicker als der 957 – der bisher beliebteste BlackBerry. |
Beim manuellen Wählen einer Nummer fällt auf, dass RIM auf der linken Seite der Tastatur einen traditionellen Zahlenblock platziert hat. Wenn man im Text einer Nachricht Ziffern verwenden möchte, kann dieses Layout anfangs etwas verwirrend sein. Doch um mit dem 7230 wie auf einem herkömmlichen Telefon Nummern wählen zu können, ist diese Anordnung zwingend erforderlich.
Wie auch bei den früheren Kombo-Modellen von RIM kann man das mitgelieferte Headset zum Telefonieren verwenden, doch sind darüber hinaus bei diesem Modell auch eine Hörkapsel und ein Mikrofon enthalten. Der 7230 ist zwar vielleicht nicht gerade das komfortabelste Gerät, aber er ist ein brauchbares Telefon und gleichzeitig ein PDA mit einer Funktion zum drahtlosen Versand von E-Mails.
Neben dem bekannten Scrollrad und der Rückstelltaste (die man drückt, um einen Anruf zu beenden) auf der rechten Seite des Geräts befindet sich auf der linken Seite ein kombinierter Anschluss für USB-Kabel und -Ladegerät. Oben sind ein Schnellstartknopf für den Telefonmodus und ein Infrarot-Anschluss angeordnet. Der Lithium-Ionen-Akku kann ausgetauscht werden.
Ausstattung
Das Gerät hat zwar keinen Steckplatz für SD (Secure Digital)-Erweiterungskarten, es verfügt jedoch über recht ordentliche 16 MB internen Flash-Speicher und 2 MB SRAM. Die BlackBerrys sind für ihre E-Mail-Fähigkeiten bekannt und auch der 7230, der in Verbindung mit der entsprechenden SIM-Karte weltweites Roaming unterstützt (GSM 900/1800/1900, GPRS), machte in dieser Beziehung eine gute Figur. Die Synchronisierung mit Microsoft Outlook ließ sich auf einem Desktop Computer leicht bewerkstelligen und auch Lotus Notes wird unterstützt.
Wer nicht für ein Unternehmen arbeitet, das BlackBerry Enterprise Server auf seinen Servern installiert hat, kann auf BlackBerry Web Client zurückgreifen, das zum Paket von T-Mobile gehört und die drahtlose Übertragung von E-Mails von bis zu 10 POP3-Accounts auf den 7230 ermöglicht. Die Einrichtung des Geräts ist recht einfach und kann über das Web oder eine drahtlose Netzanbindung innerhalb von wenigen Minuten erfolgen. Die Datenübertragung wird ab 29,95 US-Dollar pro Monat bei unbegrenzter E-Mail-Nutzung angeboten.
Weltreise: Der 7230 ist mit allen Adaptern ausgestattet, die ein Globetrotter braucht. | Wählen mit einer Hand: Die in die Tastatur integrierten Nummerntasten sind äußerst praktisch. |
Während die Enterprise-Version in Echtzeit E-Mails überträgt und eine drahtlose Synchronisierung des Terminkalenders erlaubt (so kann der Terminkalender vom Büro aus drahtlos auf den neusten Stand gebracht werden), kommen die über Web Client versandten Mail mit einer Verzögerung von 15 Minuten an. Web Client bietet inzwischen auch einige Möglichkeiten zum drahtlosen Abgleich von Daten an, so werden beispielsweise auf dem 7230 gelöschte E-Mails auch auf dem Desktop entfernt. Bisher war diese Funktion nur für Unternehmenskunden verfügbar.
Die Adressen- und Kalenderfunktionen des BlackBerry sind nicht ganz so vielseitig wie die des Pocket PC oder des Palm, doch den meisten Nutzern wird die PDA-Funktion des Gerätes gefallen. Weitere wichtige Anwendungen sind ein Terminkalender, eine Notizfunktion, ein Rechner und eine Weckfunktion. Das Spiel BrickBreaker ist bereits vorinstalliert und Anwendungen von Drittanbietern können genauso einfach wie auf einem Palm oder Pocket PC installiert werden.
Ein Cradle ist dank USB-Kabel/-Ladegerät überflüssig. |
Mit dem im Gerät verwendeten J2ME zeigt RIM, dass nun auch der BlackBerry in die Java-Welt einzieht – ein echter Pluspunkt. Man kann jetzt E-Mail-Anhänge in den verschiedensten Formaten öffnen – insbesondere auch Microsoft Word, Excel und PowerPoint sowie Adobe PDF – und sie auf den Gerät anzeigen. Leider kann man keine Word- oder Excel-Dateien bearbeiten, sichern und dann an einen Kollegen weiterversenden. Die Dateien können lediglich gelesen werden.
Wie andere BlackBerrys weist auch der 7230 Defizite im Multimedia-Bereich auf, was aber eine lässliche Sünde ist, da das Gerät schließlich für den Einsatz in Unternehmen entwickelt wurde. Idealerweise müsste der BlackBerry allerdings auch eine Freisprecheinrichtung und Bluetooth-Unterstützung für drahtlose Headsets besitzen.
Der 7230 bietet alle Telefon-Grundfunktionen, einschließlich eines ordentlichen Anrufspeichers, einer Option für das Wählen von Nummern direkt vom Adressbuch aus, einer SMS-Funktion sowie einem Vibrationsalarm. Die Telefon- und PDA-Funktionen sind gut integriert und es gibt einen Web-Browser, wobei derzeit allerdings nur die Anwender der Enterprise-Version ganze HTML-Sites besuchen können (RIM zufolge werde für die Nutzer von Web Client gegen Ende des Jahres ein Software-Update zum Download bereitstehen, das auch diesen das HTML-Surfen ermöglicht). Im Test wurde vorwiegend die Nur-Text-WAP-Site T-Zones von T-Mobile angesteuert, auf der man sich die neuesten Nachrichten und Sportergebnisse anzeigen lassen kann.
Performance
Man sollte erwarten, dass ein Farbbildschirm erhebliche Auswirkungen auf die Lebensdauer der Batterie habe, doch ist das Display des 7230 ist so konzipiert, dass es nur selten Gebrauch von der Hintergrundbeleuchtung macht. Man benötigt sie eigentlich nur bei schlechten Lichtverhältnissen oder nachts. Daher kann man davon ausgehen, dass die Batterien genauso lange halten wie die der meisten zurzeit erhältlichen energieeffizienten Smartphones. RIM spricht von bis zu vier Stunden Sprechzeit und zehn Tagen Standby. In den Tests wurden die genannte Sprechzeit sowie eine Woche Standby erreicht. Bei normalem Gebrauch sollte man damit rechnen, das Gerät etwa alle drei Tage aufladen zu müssen, um ganz sicher zu gehen vielleicht sogar lieber alle zwei Tage.
Die Test-Ergebnisse waren im Allgemeinen recht gut. Manchmal verschob sich der Hörbereich des Lautsprechers, so dass das Telefon entsprechend justiert werden musste. Der BlackBerry war jedoch insgesamt angenehm laut, wobei praktischerweise die Lautstärke auch mitten im Gespräch mit dem Scrollrad eingestellt werden konnte. Die Teilnehmer am anderen Ende bestätigten eine klare Übertragung ohne Nebengeräusche. Wenn die Umgebung doch zu laut ist, kann man das Headset verwenden, doch meist geht es auch ohne.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…