Categories: Unternehmen

Quanten-Computing: Aufbruch in das Zeitalter der Superrechner

Eines der am häufigsten diskutierten Konzepte in der Quanten-Datenverarbeitung ist die Quanten-Kryptographie. Dabei geht es im Grunde um zwei getrennte Fragestellungen: Erstens, ob bestehende kryptographische Systeme mit Quanten-Computern geknackt werden könnten, und zweitens, ob ein Quanten-Computer neue Verfahren für einen sicheren Datenaustausch liefern kann, die sich grundlegend von den bestehenden Modellen unterscheiden.

Wie bereits erwähnt verspricht die Quanten-Datenverarbeitung, die Faktoren beliebiger großer Zahlen schnell feststellen zu können. Das wiederum ist eine Bedrohung für das Funktionieren bestehender kryptographischer Systeme, die sehr große Zahlen als kryptographische Schlüssel verwenden, im Vertrauen darauf, dass die Faktoren dieser Zahlen nur sehr schwer gefunden werden können.

Diese Codes dürften in absehbarer Zeit wohl nicht mit Quanten-Computern zu knacken sein. Die Wissenschaftler schätzen, dass zur Überwindung eines 1000-Bit-Schlüssels ein System mit über 3000 Qubits erforderlich wäre, was um mehrere Größenordnungen über den Möglichkeiten der aktuellen Systeme liegt. Eine größere Gefahr stellen Hacker mit Pentiumrechner und viel Zeit dar, aber auch diese können für viele Zwecke ignoriert werden.

Was in der Regel unter Quanten-Kryptographie bezeichnet wird, ist eigentlich eine Kombination aus Quanten- und klassischen Systemen, wobei denen die Eigenschaften der Quantenmechanik für die Übertragung des Schlüssels genutzt werden, auf dem die meisten modernen Kryptographiesysteme beruhen.

Diese quanten-kryptographischen Systeme tauschen sichere Schlüssel über einen Quanten-Datenübertragungskanal (Photonen, die über ein optisches Kabel übertragen werden) und über einen herkömmlichen authentifizierten Kanal für die verschlüsselten Daten aus.

Dadurch wird zwar die Reichweite der Übertragung begrenzt, aber man erhält so die Möglichkeit, einen Schlüssel zu schaffen, der nicht unbemerkt abgefangen werden kann, weil die Photonen nach dem Zufallsprinzip ihren Zustand ändern, wenn sie auf eine nicht vereinbarte Weise gelesen werden. Bis jetzt sind diese Systeme meist nur Experimente, aber irgendwann könnten weitere Einsatzmöglichkeiten für die Quanten-Datenverarbeitung auftauchen, die heute noch Zukunftsmusik sind.

Page: 1 2 3 4 5 6 7 8 9

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

3 Wochen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

3 Wochen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

3 Wochen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

3 Wochen ago

Latrodectus: Gefährlicher Nachfolger von IcedID

Latrodectus, auch bekannt als BlackWidow, ist auch unter dem Namen LUNAR SPIDER bekannt.

3 Wochen ago

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

3 Wochen ago