Windows Longhorn: Details zum neuen WinFS-Dateisystem

Mit Longhorn und WinFS möchte Microsoft seine Vision von einem einheitlichen Dateisystem, das eine effiziente Organisation und Suche von Daten ermöglicht, verwirklichen. Schon seit über zehn Jahren kommuniziert der Softwarehersteller diese Vision. „Der Wunsch nach einem solchen System war schon immer vorhanden“, so ein Marktforscher von „Directions on Microsoft“.

Ende des Monats will Microsoft auf der in Los Angeles stattfindenden Professional Developers Conference weitere Details seiner ambitionierten Pläne bekannt geben. Teilnehmer sollen unter anderem erfahren, wie Entwickler und Anwender die neuen Möglichkeiten nutzen können.

WinFS wird jedoch nur eine von mehreren Technologien sein, die Microsoft auf der PDC vorstellen will. Neben dem SQL-Server-Nachfolger Yukon will das Unternehmen auch seine neue Web Services-Plattform Indigo, die nächste Version von Visual Studio .net und die neue Windows-Oberfläche Avalon vorstellen.

Nach der Definition von Microsoft ist WinFS „eine Plattform der nächsten Generation für die Speicherung, Organisation und Suche von Daten“. Mit WinFS will das Unternehmen eine einheitliche Plattform schaffen, um die Datenspeicherung und Suche auch über „Anwendungsgrenzen hinweg“ zu ermöglichen.


Bob Muglia, Microsoft
Senior Vice President
Enterprise Storage Division

Zurzeit wird von der jeweiligen Applikation bestimmt, in welcher Form Daten abgespeichert werden. Datenbanken werden eher für die Speicherung von Zahlen und strukturierten Informationen verwendet, während Dateisysteme für Dokument-zentrierte Applikationen mit unstrukturierten Daten verwendet werden. So werden beispielsweise Abrechnungsinformationen bislang in Datenbanken gespeichert und Word-Dateien direkt im Dateisystem. Ein Problem bei diesem Ansatz stellen jedoch die unterschiedlichen Abfragemechanismen dar.

WinFS soll die Welt unstrukturierter Daten und die von strukturierten Daten verbinden. Die Organisation und Suche beider Datenarten soll vereinheitlicht werden. Sollte Microsoft mit seinen Bemühungen erfolgreich sein, wird die Kompatibilität von Daten sowie Suche und Anzeige in Zukunft wesentlich einfacher sein.

„Heutzutage kapseln die einzelnen Applikationen ihre Daten voneinander ab. Künftig werden Programme Daten lesen und schreiben können, die mit verschiedenen Anwendungen erstellt wurden“, so Muglia. Auch für Anwendungsentwickler wird WinFS deutliche Veränderungen mit sich bringen. So soll das neue Dateisystem Möglichkeiten zur Verfügung stellen, um gleichzeitig auf Informationen von verschiedenen Speicherformen wie E-Mail-Servern, Datenbanken und Desktop-Applikationen zuzugreifen.

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ZDNet.de Redaktion

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