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SAP schraubt Renditeerwartungen erneut nach oben

Nach einem überraschend guten dritten Quartal hat der Walldorfer Softwarekonzern SAP seine Erwartungen für das laufende Jahr weiter nach oben geschraubt. Der um Übernahmeaufwendungen und Aktienvergütungsprogramme bereinigte operative Gewinn sprang zwischen Juli und September um 33 Prozent auf 423 Millionen Euro, wie der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware am Donnerstag mitteilte.

SAP übertraf damit die Prognosen der Analysten, die in einer Reuters-Umfrage lediglich mit 330 Millionen Euro gerechnet hatten. Der Gewinn nach Steuern kletterte um ein Viertel auf 252 Millionen Euro. „Trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds erzielte die SAP ein sehr gutes Quartalsergebnis“, sagte Vorstandschef Henning Kagermann. SAP habe seine führende Position im Markt, vor allem in den USA, noch ausgebaut.

Der wichtigste Renditemaßstab in der Branche, die bereinigte operative Marge, soll nach den Vorstellungen von SAP nun um etwa zwei Prozentpunkte höher ausfallen als im vergangenen Jahr, als sie 22,7 Prozent betragen hatte. Bisher hatte SAP höchstens 24,2 Prozent für möglich gehalten. Im sonst schwachen dritten Quartal erreichte SAP eine Marge von 26 Prozent, um sieben Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Im vierten Quartal sind die Margen für gewöhnlich am höchsten. Der Gewinn je Aktie, die zweite Messlatte für den Erfolg, werde zum Jahresende am oberen Ende der Spanne von 3,45 bis 3,60 Euro liegen, die SAP angegeben hatte.

Bereits vor einer Woche hatte SAP den Aktienmarkt mit einem überraschend stabilen Lizenzumsatz in Euphorie versetzt. Der Umsatz mit Softwarelizenzen lag mit 433 (435) Millionen Euro nur knapp unter Vorjahr. Ohne den negativen Einfluss des schwächeren Dollar wäre der Lizenzumsatz sogar um sieben Prozent gestiegen. In den USA legte der Softwareumsatz sogar um 35 Prozent zu, in Dollar wären es sogar 54 Prozent gewesen. Damit kommt SAP nach eigenen Berechnungen im Vergleich mit den größten Konkurrenten Ende September auf einen Weltmarktanteil von 57 Prozent. Drei Monate zuvor waren es noch 55 Prozent. Auch in den USA sei die Nummer-Eins-Position ausgebaut worden.

Der Konzernumsatz lag im dritten Quartal mit 1,65 (Vorjahr: 1,7) Milliarden Euro drei Prozent unter Vorjahr, in Deutschland sank er um vier Prozent. Aktienhändler zeigten sich vor dem Börsenstart angetan von dem Quartalsbericht: „Die SAP-Zahlen waren wirklich fantastisch. Von den Übernahmekämpfen der US-Wettbewerber scheint SAP nur zu profitieren, da sie ihre Marktanteile gesteigert haben“, sagte ein Händler. Der größte Teil der guten Nachrichten dürfte nach seiner Ansicht im Kurs allerdings schon enthalten sein.“

ZDNet.de Redaktion

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