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PDA mit XXL-Display: Palm Tungsten T3

Das von Palm bei den Vorgängermodellen T und T2 eingeführte Schieber-Design wird beim T3 noch weiterentwickelt.Dieser direkt auf professionelle Anwender, die leistungsstarke Multimedia-Anwendungen und eine Kompatibilität zu Microsoft Office benötigen, ausgelegte und reichhaltig ausgestattete Handheld bietet ein großzügig dimensioniertes und vielseitig einsetzbares Display.Power-User mit einer Vorliebe für Palm OS, die auf integrierte Wi-Fi-Technologie und Tastatur verzichten können, sollten den 445 Euro teuren Tungsten T3 in die engere Wahl ziehen.

Design

Auf den ersten Blick sieht der T3 seinem Vorgänger, dem Tungsten T2, zum Verwechseln ähnlich. Beide Modelle legen nach dem Aufziehen des Schiebers an Länge zu: Von den Grundmaßen (L/B/H) 109 x 76 x 17 mm auf ganze 122 mm Länge. Während der T2 lediglich das Feld für die Graffiti-Eingabe verbarg, nutzt der T3 den zusätzlichen Anzeigeplatz auch besser aus. Mit Ausnahme einer an Windows erinnernden Werkzeugleiste am unteren Rand kann das gesamte transflektive Display mit einer Auflösung von 320 x 480 Pixeln als Anzeigefläche für Dokumente und Anwendungen genutzt werden. Ein weiteres Novum: Durch Anklicken eines Symbols in der Werkzeugleiste kann der Anwender zwischen dem standardmäßigen Hochformat ins Querformat wechseln. Genauso einfach kann das virtuelle Graffiti-Eingabefeld je nach Bedarf geöffnet oder minimiert werden. Die Sony-Modelle NX73 und NX80V mit drehbarem Display sind in puncto Anzeigefläche dem T3 ebenbürtig und bieten als zusätzlichen Pluspunkt eine integrierte Tastatur, doch lassen sie den praktischen Schieber des T3 vermissen.


Ideal für unterwegs: Dank der Schieber-Technik besitzt der T3 ein kompakteres Gehäuse.

An der Oberkante befinden sich Einschalttaste, Stifthalterung, IR-Port und SDIO-Erweiterungssteckplatz.

Der T3 bringt es mit seinem Gehäuse aus widerstandsfähigem Metall auf 158 g und ist damit etwas leichter als sein Vorgänger. Für einen Handheld ist das Gerät jedoch noch immer recht gewichtig. An der Oberkante befinden sich Stifthalterung, IR-Port, Einschalttaste und SDIO-Erweiterungssteckplatz. Mikrofon, Sprachmemotaste und Standard-Kopfhöreranschluss (1/8“) sind an der oberen linken Seite angeordnet. Über dem Display tönt ein kleiner Lautsprecher und den um das Fünf-Wege-Navigationspad herum angeordneten Tasten sind Funktionen für Aufgaben, Kalender, Kontakte und Memo zugewiesen. Das Gerät verfügt an der Unterseite über einen Palm Universal Connector.

Der T3 schlägt sich immer noch mit dem unhandlichen Cradle seines Vorgängers herum. An das Cradle lässt sich ein Standard-USB-Kabel für den Datenabgleich mit Windows-PCs oder Macs anschließen. Zum Aufladen wird ein separates Netzteil an das Cradle angeschlossen. Für Reisende ist der Kauf eines USB-Kabels zum Datenabgleich und Wiederaufladen ohne Cradle zu empfehlen. Ein nützliches Extra für unterwegs ist die abnehmbare Schutzabdeckung aus Leder, die eine willkommene Verbesserung gegenüber der Aufsteckhülle aus Kunststoff des T2 darstellt.

Ausstattung

Palm hat den T3 mit einem schnellen 400-MHz-Intel-XScale-Prozessor und 64 MB Arbeitsspeicher (davon 52 MB verfügbar) versehen. Zusätzliche SD- oder MMC-Medien können über den SDIO-Erweiterungssteckplatz angeschlossen werden.

Zu den üblichen Palm OS 5.2-Anwendungen ist der T3 endlich mit neuen Kontakt- und Kalender-Funktionen ausgestattet, die die altersschwache Software Adress Book und Date Book ersetzen. Die verbesserten Kontaktoptionen ermöglichen das Anlegen zusätzlicher und benutzerdefinierter Felder (so können z.B. endlich mehrere Adressen zu einem Kontakt gespeichert werden) und die neuen Kalenderoptionen bieten umfangreichere Terminverwaltungsfunktionen und eine einfachere Navigation. Beide Programme sind darüber hinaus besser mit Microsoft Outlook kompatibel.


Da Cradle und Netzteil eher sperrig sind, empfiehlt sich für Vielflieger der Kauf eines Reiseladegeräts/Sync-Kabels.

Das virtuelle Graffiti-Eingabefeld kann über die Werkzeugleiste unten minimiert werden um mehr Anzeigefläche zu schaffen.

Ebenfalls im T3 enthalten ist ein umfangreiches Softwarepaket: Dataviz Documents To Go Professional Edition 6.0 zur umfassenden Bearbeitung von Microsoft Word- und Excel-Dateien (in begrenztem Umfang sogar auch für PowerPoint-Präsentationen), während weitere Anwendungen Adobe Acrobat und E-Book-Dokumente unterstützen. Palm stellt für den T3 auch eine J2ME-Unterstützung zur Verfügung, so dass das Gerät mobile Java-Anwendungen nativ ausführen kann. Auch im Bereich Multimedia ist der T3 gut bestückt: Fotoanzeige, MP3-Wiedergabe über den RealOne Mobile-Player sowie Kinoma Player & Producer, eine Software zur Komprimierung von Videos für das Abspielen unterwegs.

Über den integrierten Bluetooth-Transceiver lässt sich der T3 mit zahlreichen entsprechend konfigurierten Geräten verbinden, beispielsweise zur drahtlosen Synchronisation mit Bluetooth-fähigen PCs oder zur Interaktion mit Mobiltelefonen. Hierdurch eröffnen sich weitere nützliche Funktionen wie die automatische Wahl einer Nummer aus der Kontakt-Liste oder die Verwendung eines Mobiltelefons als Modem für den Einwählvorgang oder schnellen Datenzugriff im Internet (abhängig von dem durch das Telefon unterstützten Netz), E-Mail oder Instant-Messaging-Programme.

Leider fehlt dem T3 ein unbedingtes Muss für mobile Geräten – die integrierte Wi-Fi-Schnittstelle. Alle, die drahtlosen Netzwerkzugang benötigen, sollten daher eher den Palm Tungsten C für 549 Euro ins Auge fassen. Wer dagegen den Großteil der Funktionen des T3 nutzen will, jedoch auch ohne das große Display und integrierte Bluetooth-Technologie auskommt, ist mit dem Tungsten E für 225 Euro gut bedient.

Performance

Dank des schnellen 400-MHz-Prozessors und des groß dimensionierten Arbeitsspeichers beeindruckte die allgemeine System-Performance des T3 durchaus. Zwar verlangsamten einige ressourcenintensive J2ME-Anwendungen die Abläufe ein wenig, doch lag ihre Ausführung insgesamt noch immer innerhalb akzeptabler Grenzen. Die präzise und störungsfreie Wiedergabe von Videos mit Kinoma sowie von MP3-Dateien macht den Tungsten T3 zu einem annehmbaren Multimedia-Gerät, auch wenn die Lautstärke der Kopfhörer nicht ausreichte um starke Nebengeräusche zu übertönen. Die Sprachaufnahmen waren relativ deutlich, allerdings wären benutzerdefinierbare Einstellungsfunktionen wünschenswert, wie sie in vielen MP3-Playern integriert sind.


Mit der einzigartigen drehbaren Bildschirmanzeige können Dokumente auch im breiteren Querformat mit 320 x 480 Pixeln wiedergegeben werden.

Das einzigartige Display ist wohl das stärkste Verkaufsargument: Es ist sehr gut ablesbar und unter allen Lichtverhältnissen stets augenfreundlich. Beim Betrachten eines Trailers für einen Breitwandfilm wird rasch klar, dass die Minimierfunktion des Graffiti-Feldes längst überfällig war und die Einstellung des Querformats den Kinogenuss abrundet. Mit dem hellen, hochauflösenden Breitbild-Display in Kombination mit der neuen IR-Tastatur von Palm können Word- und Excel-Dateien durchaus annehmbar erstellt, bearbeitet und betrachtet werden. Wer viel unterwegs ist, kann mit dem T3 sogar auf sein Laptop verzichten.

Die Akkulaufzeit lag etwas unter der des Tungsten T2 – sicherlich aufgrund des stärkeren Prozessors. Bei der Wiedergabe eines Dauervideos unter Kinoma im Compact-Modus waren die Lithium-Ionen-Akkus nach drei Stunden leer, doch bei geöffnetem Schieber und voller Bildschirmnutzung verkürzte sich die Akkulaufzeit auf nur 1 Stunde und 45 Minuten. Nach Angaben von Palm beträgt die durchschnittliche Akkulaufzeit des T3 bei normalem Betrieb eine Woche, wobei sich die Betriebszeit bei häufiger Verwendung von Bluetooth-Übertragungen ein wenig verkürzt. Auch bei diesem Modell würde man sich einen auswechselbaren Akku wünschen.

ZDNet.de Redaktion

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