Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid und seine Ehefrau halten keine Aktien mehr an dem im vergangenen Jahr nur knapp der Pleite entgangenen Mobilfunkdienstleister. Damit sind die Bindungen zwischen dem langjährigen Firmenchef und Mobilcom endgültig gekappt.
Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, der Treuhänder für die Aktien von Schmid und seiner Ehefrau, Helmut Thoma, habe eigenen Angaben zufolge alle noch verbliebenen Aktien aus dem Treuhanddepot veräußert.
Schmid und seine Frau hatten 42,4 Prozent an Mobilcom besessen, als das Paket unter Treuhänderschaft gesetzt wurde. Nachdem Schmid selbst Insolvenz anmeldete, wurden die Aktien zum Teil an seine Banken verpfändet. In den vergangenen Monaten verkauften die Kreditinstitute Mobilcom-Aktien stückweise an der Börse, wodurch der Anteil auf unter fünf Prozent sank. Zum Teil dienten die Aktienverkäufe auch zur Rückzahlung von Forderungen Mobilcoms über mehr als 71 Millionen Euro gegen die Schmids aus früheren Geschäften. Mobilcom flossen eigenen Angaben zufolge nun rund 44 Millionen Euro zu.
Schmid hatte sich mit dem Großaktionär France Telecom im vergangenen Jahr unter anderem wegen Differenzen über die geplante Expansion in den UMTS-Mobilfunk überworfen. France Telecom stellte daraufhin die Zahlungen an Mobilcom ein, was das Unternehmen wegen der ungesicherten Rückzahlung von Milliardenverbindlichkeiten für die erworbene UMTS-Lizenz an den Rand der Zahlungsfähigkeit brachte. Nach Vermittlung des derzeitigen Aufsichtsratschefs Dieter Vogel übernahm France Telecom schließlich die Milliarden-Darlehen.
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