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AMD: Verlust geringer als erwartet

AMD hat gestern einen deutlich geringeren Quartalsverlust als von Analysten erwartet bekannt gegeben. Das Unternehmen verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 31 Millionen Dollar beziehungsweise 9 Cent pro Aktie. Die Umsätze lagen bei 954 Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 254 Millionen Dollar oder 74 Cent pro Aktie bei Umsätzen von 508 Millionen Dollar zu verkraften.

Analysten hatten für das dritte Quartal einen Verlust von 36 Cent pro Aktie bei Umsätzen von 858 Millionen Dollar erwartet. In der Analystenschätzung waren allerdings einige Umsätze nicht enthalten, die das Unternehmen in Zusammenhang mit der Übernahme von Fujitsu AMD Semiconductor Limited (FASL) erzielen konnte. Nach Aussage eines Analysten habe AMD die Schätzungen wahrscheinlich trotzdem übertroffen.

AMDs deutlich verbessertes Ergebnis ist hauptsächlich auf den anziehenden PC-Markt zurückzuführen. Auch AMD-Konkurrent Intel konnte am Dienstag deutlich bessere Zahlen wie erwartet vorlegen. Analysten zufolge stieg der PC-Absatz im dritten Quartal um 14 bis 16 Prozent, deutlich mehr als erwartet.

AMD führt seine verbesserten Ergebnisse auf höhere Verkäufe seiner PC-Prozessoren und Speicherchips zurück. Auch die Verkaufspreise seien in beiden Geschäftsfeldern deutlich angezogen. „Wir konnten gute Verkäufe in unserem Prozessor- und Flash-Geschäft verzeichnen und haben unsere Kosten voll im Griff“, so Robert Rivet, CFO von AMD. „Die Verkäufe sind in jedem unserer Geschäftsbereiche weltweit angestiegen.“

AMDs Computations Products Group, in der alle Aktivitäten in Bezug auf PC-Prozessoren und Chipsätze gebündelt sind, konnte ihren Umsatz im Jahresvergleich um 91 Prozent auf 503 Millionen Dollar steigern und erzielte dabei einen Gewinn von 19 Millionen. Das Umsatzvolumen der Flash-Produkte stieg auf 424 Millionen Dollar, wobei allerdings ein Verlust von 49 Millionen Dollar erzielt wurde.

Laut AMD-CEO Hector Ruiz wollen in den nächsten beiden Quartalen weitere PC-Hersteller mit Athlon 64-basierten Systemen auf den Markt kommen. Im abgelaufenen Quartal habe AMD „einige zehntausend“ Prozessoren ausgeliefert, im vierten Quartal sollen es dann „einige hunderttausend“ Chips sein.

Bislang wurden die im September vorgestellten Athlon 64-Prozessoren eher in Consumer-PCs eingesetzt, im ersten Quartal sollen die Chips dann auch in Business-PCs verbaut werden. „Es gibt keinen einigen Computerhersteller, der den Einsatz des Athlon 64 nicht prüft“, so Ruiz. „Mit eine Ausnahme: Dell.“ Dell ist der einige große Computerhersteller, der noch nie AMD-Prozessoren eingesetzt hat.

Bislang war das Jahr 2003 eines der schwierigsten in der Geschichte des Chipherstellers gewesen. Auf der Haben-Seite kann AMD sicherlich die positiven Reaktionen auf seine neuen Produkte verbuchen. So konnte AMD für seinen im April vorgestellten Server-Chip Opteron IBM als Kunden gewinnen. Auch Sun will seine Unix-Variante Solaris an den Opteron anpassen und zeigt Interesse, den Chip künftig in seiner Server-Produktlinie zu verwenden. HP will im vierten Quartal einen PC mit Athlon 64 vorstellen.

Allerdings muss AMD bei seinem Konkurrenzkampf mit Intel weiterhin Verluste hinnehmen. Seit mehr als zwei Jahren konnte das Unternehmen kein einziges Quartal mit Gewinn abschließen. In seiner 33-jährigen Firmengeschichte konnte das von Jerry Sanders gegründete Unternehmen insgesamt nur einen Bilanzgewinn von 155,4 Millionen Dollar verbuchen.

Die Einführung seiner im 90-Nanometer-Prozess gefertigten Prozessoren musste das Unternehmen von Ende 2003 auf Mitte 2004 verschieben. Die neue Fertigung in kleineren Strukturbreiten soll Kosten für die Herstellung senken. Durch die Verzögerung verschiebt sich wohl auch die Vorstellung von Athlon 64-Chips, die in kleineren Notebooks, die nicht als Desktop-Ersatz gedacht sind, eingesetzt werden können.

Außerdem hat Microsoft eine Verschiebung seiner an die AMD64-Plattform angepassten Betriebssysteme Windows XP und Windows Server 2003 von der ersten auf die zweite Jahreshälfte 2004 angekündigt. Trotz der Rückschläge geht AMD mit Zuversicht ins vierte Quartal und ins Jahr 2004. Der Athlon 64 und die neuen Flash-Speicher sollen die Performance des Unternehmens nachhaltig verbessern. Auch hat das Unternehmen den Opteron- und Athlon 64-Nachfolger K9 für Ende 2005 angekündigt.

ZDNet.de Redaktion

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