Im Internethandel herrscht nach Euphorie wieder Ernüchterung: Die meisten Verbraucher verschmähten den Einkauf im Netz, ergab eine in Mannheim vorgelegte Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Ein Großteil der über das Internet getätigten Umsätze erwirtschaftet der Handel zwischen den Unternehmen (B2B).
Im verarbeitenden Gewerbe liege dieser Anteil bei knapp 85 Prozent der gesamten Online-Einnahmen, während auf den Handel mit dem Endverbraucher (B2C) nur neun Prozent entfielen. Deutlich erfolgreicher beim Draht zu den Privatkunden seien Dienstleister. Bei ihnen resultierten knapp ein Drittel der Umsätze aus dem Internet-Geschäft.
Mehr als die Hälfte der rund 4450 befragten Unternehmen scheue die Kosten der Einrichtung und Pflege des Internet-Auftritts, erklärten die Forscher. Nahezu ebenso viele machten die mangelnde Bereitschaft ihrer Kunden für die Abstinenz vom virtuellen Verkauf verantwortlich. Darüber hinaus hielten rund 45 Prozent der Betriebe ihre Produkte für nicht oder wenig geeignet, im Internet angeboten zu werden.
Laut ZEW nutzen die Unternehmen den Internet-Handel hauptsächlich zur Beschaffung und weit weniger für den Vertrieb der Produkte. Nur knapp zwölf Prozent aller Betriebe beteiligten sich an einem elektronischen Marktplatz, neun Prozent betrieben einen eigenen Online-Shop. Fast genauso viele Firmen nähmen an elektronischen Ausschreibungen teil. Zumeist werde der Internet-Handel durch den direkten Kontakt zu den Geschäftspartnern ergänzt.
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