Bestätigt: Neue Zahlungsverkehr-Software der Postbank in Betrieb

Die Postbank hat ihre angekündigte neue Software zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs bereits in Betrieb genommen und will das Transaktionsgeschäft künftig zu einem zweiten Standbein ausbauen. Mit der Software kann die Banktochter der Deutschen Post technisch die Transaktionen für die Deutsche und Dresdner Bankbewältigen und die eigenen Kosten weiter senken.

„Wir haben unsere Komplexitätskosten im Transaktions-Banking seit 2001 um 40 Prozent gesenkt. Mit dem neuen Programm können wir diese Kosten um weitere 30 Prozentpunkte verringern“, sagte der IT-Vorstand der Postbank, Dirk Berensmann, am Donnerstag in Frankfurt und bestätigte damit einen vorherigen Reuters-Bericht. Anfang Oktober hatte die Postbank, die im Herbst 2004 an die Börse gehen will, mit der Deutschen und Dresdner Bank Vorverträge abgeschlossen, um deren Zahlungsverkehr abzuwickeln.

Die nun bereits gestartete Software wurde zusammen mit Europas größtem Softwarekonzern SAP entwickelt und kann die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Girokonto-Buchungen verdoppeln – damit werden in etwa 20 Millionen Buchungen pro Tag möglich. Zudem biete das Programm Banken die Möglichkeit, erstmals Buchungen rund um die Uhr vorzunehmen, hieß es weiter. In das Projekt habe die Postbank 200 Millionen Euro investiert, die sie aber in weniger als drei Jahren wieder verdient haben werde, erklärte Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann.

Neben dem Privatkundengeschäft verspricht sich die Postbank aus dem Transaktions-Banking stabile Erträge. „Mittelfristig werden zehn bis 20 Prozent der Bruttoerträge aus diesem Bereich kommen“, prognostizierte Schimmelmann. Noch gebe es keinen Ergebnisbeitrag. Die Postbank ist mit mehr als zehn Millionen Kunden die größte deutsche Filialbank.

Schimmelmann rechnet zudem mit einer Konsolidierung bei den Abwicklern. „In vier bis fünf Jahren wird es nur noch zwei bis drei größere Abwickler geben.“ Priorität genieße bei der Postbank im Moment das Projekt mit der Deutschen und Dresdner Bank, das – im Falle eines reibungslosen Verlaufes – weitere Häuser zu Kooperationen bewegen könnte. „Wir wurden schon von einer weiteren namhaften deutschen Bank angesprochen“, ergänzte der Postbank-Chef, ohne Details zu nennen.

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den Börsengang auf vollen Touren. Bis Ende des Jahres werde sich die Postbank auf beratende Banken festgelegt haben, sagte Schimmelmann. Klaus Zumwinkel, Chef der Konzernmutter Deutsche Post, will im Herbst 2004 die Postbank an die Börse bringen, ohne jedoch die eigene Mehrheit aufzugeben. Dadurch verspricht sich Zumwinkel einen Erlös von grob 2,5 Milliarden Euro.

ZDNet.de Redaktion

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